Die letzte Nacht mussten wir durchmachen, da wir in Nagano leider kein Quartier fanden. Bis 4 Uhr verbrachten wir die Zeit in einem 24 Stunden Internet Cafe, in dem wir die letzten Berichte fertigstellten, insofern war die Zeit ja sinnvoll genutzt. Gegen 4 Uhr waren wir aber damit fertig und standen nun in der beinahe menschenleeren Stadt Nagano und wussten nicht wirklich was wir die Zeit bis um ca. 6 Uhr (Oeffnungzeit des Bahnhofs) tun sollten. Wir beschlossen also unseren Reisefuehrer in die Hand zu nehmen und uns die naechsten Reiseziele unter die Lupe zu nehmen. Zufaellig stiessen wir aber auf einen Hinweis, dass um 5:30 in Nagano in einem Tempel (Zenko-ji) eine buddhiste Zeremonie stattfinden sollte.
Die Gelegenheit liessen wir uns also nicht mehmen und marschierten noch in der Nacht (gegen 5 Uhr frueh) zum Tempel.
Mit ein wenig Verspaetung startete die Zeremonie und ploetzlich tauchten eine Reihe von Pilger und Glaeubige in den Morgenstunden auf. Georg nahm sogar an der Zeremonie teil, die darin bestand, dass man vor Dutzenden Moenchen kniete und diese Moenche dabei staendig summten. Waehrend Georg gefasst an dieser Zeremonie teilnahm, versuchte Uemit irgendwie wach zu bleiben, was sich nach ca. 24 Stunden Schlafentzug als etwas schwierig herausstellte.
Da Nagano ansonsten keine wesentlichen Sehenswuerdigkeiten zu bieten hatte, nahmen wir nach der Zeremonie den naechsten Zug Richtung Kanazawa, einer Stadt direkt am japanischen Meer. Die Zugfahrt fuehrte entlang der Kueste, von der wir leider nicht viel mitbekamen, da wir bereits tief schliefen. Etwas ausgeschlafener als in Nagano begannen wir unsere Sightseeing Tour in Kanazawa zu Fuss und besuchten eine Reihe sehr interessanter Sehenswuerdigkeiten. Unter anderem einen Ninja Tempel (Myoryu-ji), der seinen Namen nicht daher hat, dass Ninjas in besucht haetten, sondern auf Grund seiner Fallen und Geheimgaenge.
Danach ging es weiter zum wohl schoensten japanischen Garten in ganz Japan (Kenroku-en) und davor zu einem nachgebauten Castle (Kanazawa-jo) und alten Samurai Haeusern (Higashi Chaya).?
Am Abend und nach etlichen Dutzend km Fussmarsch, goennten wir uns in unserem guenstigen Hotel einen Besuch im Onsen und nach dem Essen tranken wir noch einen fuer japanische Verhaltenisse relativ guenstigen Long Island Ice Tea in einer Bar extra fuer gaijins, deren Name (Apre) zum Glueck der Bar nicht gerecht wird ;-) (falls jemand dabei an Apres Ski denkt).
Am naechsten Morgen ging es dann relativ frueh mit dem Zug nach Kyoto. Schon am Bahnhof merkten wird, dass Kyoto wesentlich “touristischer” ist als die Orte, die wir seit unserer Ankunft in Japan besuchten. Nachdem wir im Tourist Information Center ein Quartier, ein Single Room fuer 2 Personen (dementsprechend klein), buchten, assen wir zu Mittag. Heute stand Sushi am Speiseplan und nach einem Tipp von einem Mitarbeiter der Herberge, fanden wir auch einen Running Sushi, in dem man fuer jede Platte (1-2 Sashimi oder 4 Maki) nur 105 Yen (ca 10 Schilling) zahlen musste. Es war um Welten besser als das Running Sushi bei uns in Oesterreich.
Nach der Staerkung besorgten wir uns noch Raeder, da dies aehnlich wie in Tokyo das beste Verkehrmittel war.
Da man fuer Kyoto mehr als einen Tag einbuchen muss, beschlossen wir uns auf die Highlights, besonders im Osten von Kyoto, zu konzentrieren. Das erste Ziel war also der Kiyomizudero Tempel. Der Tempel selbst war nicht unebdingt besonders ueberwaeltigend, dennoch stroemten Massen von Touristen zu diesem Ort. Ueberall sah man Souvenir Shops und im Vergleich zu den Tempel, die wir bereits besucht hatten und wo wir meist komplett allein waren, eher enttaeuschend.
Das naechste Ziel war eine grosse Buddha Statue (Ryozan Kanon) und der Kadai-ji Tempel (ganz nett).
Obowohl Kyoto`s Strassenmuster einem Schachbrettmuster glich, fanden wir uns manchmal nicht ganz zurecht. Auf dem Foto sieht man, wie ich Einheimische nach den Weg frage. Der gesuchte Tempel war genau 10 Meter hinter uns. Aber aufgrund der Dichte der Sehenswuerdigkeiten in Kyoto sieht man manchmal vor lauter Baeumen den Wald nicht ;-)
Danach radelten wir durch den Gion District, wo frueher vor allem Geishas wohnten und Teehaeuser zu finden sind. Es ging weiter zum Heian-jingu Schrein, der als die alte Hauptstadt in der Meiji Zeit von Kyoto nach Tokyo (damals Edo) verlegt wurde, als Andenken gebaut wurde (ist aber nur eine kleinere Version vom urpsruenglichen).
Um einiges schoener und interessanter als der Tempel war der angrenzende Garten. Dieser gehoert definitiv zu den schoensten, die wir bisher gesehen haben.
Um 5 Uhr, als es bereits Dunkel wurde, wollten wir noch zum Ginka-jin Tempel durch den Path of Philosophy radeln. Der Path of Philosophy war ganz nett, aber der Tempel war leider geschlossen. Langsam wurde es auch Zeit, die Raeder zurueckzugeben und so radelten wir zurueck zum Radverleih durch Downtown. Dabei verschaetzten wir uns ein wenig in der Zeit - oder besser Distanz - und mussten gegen Ende schon etwas Gas geben. Letztlich erreichten wir den Radverleih um genau Punkt 7 (bis 7 Uhr durften die Raeder ausgeborgt werden) ;-). Diese Kraftanstrengung forderte ihren Tribut und daher besuchten wir abermals den Running Sushi und assen ein 2tes Mal dort.
Reiseroute (Nagano- Kyoto)
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4 Responses to "Tag 11 - 12 - Speedsightseeing in Nagano, Kanazawa und Kyoto"
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Administrator
Wir sind gestern in Osaka angekommen.
Freitag Abend waren wir in der Umgebung unserer Herberge spazieren und man muss sagen, dass es zum Teil ziemlich verrueckt zugeht. So viele Menschen, so viel Reklame und so viele verrueckte Dinge. So hatten wir uns Tokyo eigentlich vorgestellt. Wir bleiben jetzt 2 Tage in Osaka, danach geht es weiter nach Suedwesten Richtung Hiroshima (Tagesausflug nach Nara).
Uebrigens, falls es manchmal laenger dauert bis neue Berichte online gestellt werden, dann liegt es leider daran, dass wir nicht immer einen Internetzugang haben/finden.
Noch ein Tipp an alle die so einen Reisebericht selber schreiben wollen. Nehmt euch ein Notebook mit. Ohne Notebook braucht man ca. 2-3 Stunden fuer jeden Bericht (mit Notebook koennte man die meiste Arbeit waherend der Zugfahrt machen).
l.g.
Uemit -
sirri
Hallo Ümit, Georg,
ihr macht ja von eurem 24-Stundentag einen 48 ! ihr sollt euch auch Einmal richtige Erholung göhnen ! Es ist ja keine Arbeit, sondern ein Urlaub. Mit Notebook kann man sicher Zeit Sparen, aber dafür hast du mehr zu schleppen ! Lösung wäre vielleicht etwas kleineres, welche Texte schreiben und in internet übertragen erlaubt. habt Ihr mit Nishimura Kontakt aufgenommen ?
Etwas langsamer angehen wäre sicher für euch nicht so anstrengend
Liebe Grüsse,
Soly -
uemit
Ja wir haben jetzt in Osaka einige Tage Erholung gehabt mehr oder weniger ;) Ausserdem sieht man so sehr sehr viel. Ich habe auch mit Nishimura Kontakt aufgenommen, leider ist er bis fast zum Ende unserer Reise in Okinawa. Aber wir haben heute Nara besucht und auch die etwas weiter entfernten Tempel. Natuerlich waere es besser gewesen, die Informationen aus erster Hand zu bekommen, aber vielleicht klappts beim naechsten Mal.
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fotografiaslubnarzeszow.waw.pl /.../
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