Zusammenfassung der Fiji-Reise
Nach der Ankunft am Flughafen in Nadi wurden wir sogleich von einer Mitarbeiterin eines Reisebüros in Empfang genommen. Uns war dies ganz Recht, da wir für Fiji noch nichts gebucht hatten und nur ungefähre Vorstellungen davon hatten, was wir die naechsten Tage unternehmen wollten. Nach ca. 5 Stunden herumtelefonieren, überlegen und abwägen hatten wir die 16 Tage auf Fiji geplant.
Die Nacht sollten wir noch in einem Ressort in Nadi verbringen. Am nächsten Tag ging es in der Früh zum Hafen, von wo unsere Reise zur ersten von 4 Destinationen auf Fiji starten sollte.
Tag 1 - 3 - Yasawa Islands Group
Ziel war nämlich die Yasawa Inselgruppe, die aus (wie der Name schon sagt) etlichen Inseln besteht. Auf jeder Insel befinden sich ein oder mehrere Ressorts. Diese sind nur durch einen Katamaran zu erreichen, der einmal täglich die wichtigsten Inseln abfährt.
Mit einem entsprechenden 7, 14 oder 21 Tage Pass kann man jederzeit mit Hilfe dieses Yasawa Flyers von Insel zu Insel springen, was auch viele Reisende tun. Da wir nur 3 Tage für die Yasawa Gruppe eingeplant hatten, beschränkten wir uns auf eine Insel. Die Fahrt zu unserem Ressort auf der letzten Insel auf der Route des Yasawa Flyers, dauerte 4 Stunden und führte an sehenswerten Inseln und Stränden vorbei.
Manche dieser Inseln, wie zum Beispiel die berühmte Party-Insel Beachcomber, sind so winzig, dass man sie in paar Minuten zu Fuss umrunden kann.
Wir wurden von unserem Ressort Melbravo mit einem kleinen Beiboot vom Flyer abgeholt.
Nach dem Essen lernten wir die anderen 7 Gäste des Ressorts kennen. Unsere Behausung war eine einfache Hütte (auf Fidschi Bure genannt), inmitten von Kokosnusspalmen, 2 Schritte vom äußerst idyllischen Strand entfernt.
Strom gab es nur für einige Stunden am Abend und Kommunikationsmittel gab es auch kaum welche. Alles in allem war das Ressort ein sehr abgeschiedener und ruhiger Ort und eignete sich hervorragend, um sich - am besten mit einem Buch - zu entspannen.
(Georg las in den 3 Tagen das 600 Seiten mächtige “The Da Vinci Code” von Dan Brown zu Ende.) Es blieb aber auch genug Zeit für eine Reihe anderer Aktivitäten: Sonnenuntergang betrachten.
Die berühmten Caves aus der Kannibalen-Zeit schwimmend und tauchend erkunden.
Schnorcheln an der berühmten Blauen Lagune, wo der gleichnamige Film gedreht wurde.
In den Hängematten sonnen oder Kokosnüsse werfen, spalten und essen (Videos!!!).
Tag 4 - 7 - Bligh Water & Wananavu Beach Resort
Am 4. Tag nahmen wir Abschied von den sehr netten Melbravo Angestellten und fuhren mit dem Yasawa Flyer wieder zurück nach Nadi, von wo es dann mit dem Taxi zum 2 Stunden entfernten Wananavu Beach Ressort im Norden der Hauptinsel, Viti Levu, ging. Dort, im sogenannten Bligh Water erwarteten uns einige spannende Tauchtage. Das Ressort bietet alle Annehmlichkeiten.
Dank der Regenzeit ist auch nicht allzuviel los. Von unserer OceanView-Bure aus war - wie dem Namen zu entnehmen ist - der Ozean zu sehen.
Am nächsten Morgen ging es mit dem Tauchen los. Die Gruppe an Board bestand aus 6 Tauchern. Das Besondere an diesem Operator ist, dass dieser zu Tauchplätzen hinausfährt, die normalerweise nur von teuren Liveaboards angesteuert werden. Zu diesen Tauchplätzen zählen der berühmte E6 und Hi 8, bei letzterem handelt es sich um die Spitze einer säulenförmigen Korallenformation, welche aus 1000m Tiefe senkrecht aufsteigt und bis knapp unter die Wasseroberfläche reicht. Aus diesem Grund wird dieser Tauchplatz auch Mount Mutiny genannt. Nach einem kurzen Briefing durch den Skipper Mike und die beiden Divemaster ging es auch schon los.
Was wir zu sehen bekamen, war eine unglaubliche Sichtweite und eine schier unendlich scheinende Zahl an Hard- und Soft-Corals, in allen Farben des Spektrums.
Darüber hinaus stellten die topologischen Eigenheiten (1000 Meter Wände, Höhlen und Schluchten, Strömungen) die Taucher auf die Probe (Video).
Doch auch die Tierwelt unter Wasser war äußerst beeindruckend. Hervorzuheben sind besonders: Giftiger und imposanter Lionfish.
Elegante Raubtiere der Meere, die Riff Haie (Video).
Mutige kleine Clownfische, die ihr Zuhause in den Soft Corals schützten.
Soft Corals, die auf Kontakt ihre Farbe änderten.
Schüchterne Muränen und Hummer.
Beeindruckende und große Barracudas.
Schwärme von leuchtenden und bunten Fischen.
Für alle Taucher, die ungern ihre Zähne putzen, gibt es die Cleaner Shrimp. Normalerweise putzen sie die Mundhöhlen von Fischen. Falls man aber mutig genug ist und sich ihnen langsam mit offenem Mund nähert, springen sie auf die Oberlippe und beginnen auch zwischen menschlichen Zähnen zu werkeln.
Schließlich gibt es auch darüber hinaus noch eine Vielzahl an verschiedenartigen Unterwasserlebensformen, deren einzelne Nennung den Rahmen sprengen würde.
Die Abende nach den Tauchgängen verbrachten wir eigentlich immer im komplett von der Außenwelt abgeschirmten Ressort. Erwähnenswert ist das tägliche Abendessen auf der Veranda und die traditionellen Tanzeinlagen, die damals, als es noch keine geschriebene Sprache gab, als Form des Geschichtenerzählens eingesetzt wurden (Videos).
Manchmal wurde die Regenzeit ihrem Namen gerecht und es regnete wie aus Schaffeln. Zum Glück waren die Regenschauer meist auf den Abend oder die Nacht beschränkt.
Der heilige Abend war für uns sehr unwirklich, auch wenn ein christlicher Chor Weihnachtslieder sang und ein Christbaum die Lobby schmückte.
Tag 8 - 12 - Kadavu Island
Am nächsten Tag ging es zurück nach Nadi und von dort aus mit einer winzigen 2 Propellermaschine von Sun Air Richtung Kadavu, einer Insel südlich von Viti Levu.
Der Flug dauerte ca. 45 Minuten und schließlich landeten wir auf einer kleinen Landebahn.
Das Terminal bestand aus einer einfachen, kleinen Holzbaracke.
Wir wurden von einem Boot abgeholt und dann zu einem sehr idyllischen Ressort, das Platz für ca. 30 Gäste bietet, gebracht.
Wir erhielten wieder eine Bure.
Diese lag inmitten von Kokosnusspalmen und Mangobäumen.
Dadurch war es immer schattig genug, dass man sehr gut ohne Klimaanlage zurechtkam - Strom gab es nur in der Früh und am Abend. Das Ressort lag auch direkt und abgeschieden an einem immerwährenden Sandstrand.
Immerwährend deswegen, weil hier Flut und Ebbe keine Rolle spielen. Doch nicht nur die Lage und der Aufbau des Ressorts sind hervorzuheben, sondern auch das Essen. So gut haben wir auf der gesamten Weltreise nicht gegessen. Jeden Abend gab es Delikatessen, wie z.B Hummer, Schwertfisch, sonstiges Seafood, Anti-Pasta, frische Früchte und vieles mehr.
Doch der eigentliche Grund für unsere Reise waren nicht das gute Essen oder die Strände, die zu den schönsten in ganz Fiji gehören, sondern der Umstand, dass auf Kadavu die berühmten Mantarochen zu sehen sind. Die nächsten 3 Tage galten wiedermal dem Tauchen. Am ersten Tag ging es zum King Kong Mountain, wo das Original gedreht wurde.
Dort bekamen wir neben Korallen 2 giftige Seeschlangen und eine Gruppe von Barracudas zu sehen (Videos).
Am nächsten Tag stand ein Nachttauchgang am Programm. Ausgerüstet mit einer Taschenlampe konnten wir in absoluter Dunkelheit die schlafenden Fische und nachtaktiven Meeresbewohner beobachten (Videos).
Neben den giftigen Lionfish sahen wir auch eine Muräne und sonst noch allerhand.
Am letzten Tauchtag standen schließlich die Mantas am Programm. Der Tauchplatz liegt auf der Südseite der Insel, und da sie dem Ozean direkt ausgesetzt ist, musste das Wetter passen, damit ein Tauchgang überhaupt möglich ist. Wir hatten Glück mit dem Wetter und nach einer abenteuerlichen Fahrt mit dem Boot, dann mit dem Lastwagen und dann wieder mit dem Boot, war es endlich soweit (Videos).
Aufgrund der vielen Kleinsttiere im Wasser konnten wir nicht sehr viel sehen, was aber ironischerweise ein gutes Vorzeichen für eine Mantasichtung ist, da sich diese von diesen kleinen Lebewesen ernähren.
Nach ca. 10 Minuten Tauchen erblickten wir die Silhouette des ersten Mantas.
Ab diesem Zeitpunkt wurden wir Zeugen dieser imposanten, 4 bis 8 Meter großen, weiss/schwarzen Meeresbewohner (Videos).
Sie schwebten, oder eigentlich flogen sie eher, kamen manchmal allein und manchal im Formationsflug zu dritt an uns vorbei (Videos).
Manchmal drehten sie direkt vor uns einige Loopings, was nicht ihre Freude über unsere Anwesenheit zum Ausdruck bringen sollte - Mantas sind verspielt, kommunikativ und mustern manchmal die Taucher neugierig - sondern dieses Schauspiel dient der Nahrungsaufnahme (Videos).
Wir beobachteten diese anmutigen Geschöpfe und deren Flugmanöver minutenlang und vergassen völlig auf das schöne Riff, das zu den unberührtesten in Kadavu zählt (Videos).
Wir begegneten den Mantas noch einmal während des zweiten Tauchgangs. Dazu muss gesagt werden, dass eine Mantasichtung auch an diesem Tauchplatz bei Weitem keine Selbstverstaendlichkeit ist - eine andere Gruppe war an 2 verschiedenen Tagen dort und sah nur einmal ein einziges Tier fuer ganz kurze Zeit. Es war also wirklich grosses Glueck fuer uns, dass wir den Mantas begegnen konnten. Höchst zufrieden kehrten wir um 5 Uhr zurück und beim Abendessen sahen wir uns die Videomitschnitte eines Tauchers mit Unterwasservideokamera an. Der nächste und eigentlich letzte Tag war dem Relaxen gewidmet.
Georg las das zweite Dan Brown Buch (Angels and Demons) und Ümit widmete sich, nachdem er im Eiltempo an 2 Nachmittagen den Da Vinci Code fertiggelesen hatte, Phillip Roths “A Plot against America”.
Tag 13 - 16 - Mamanuca Islands, Mana Island
Am darauffolgenden Tag flogen wir wieder nach Nadi zurueck, von wo aus wir eine Faehre Richtung Mamanucas nahmen. Bei den Mamanucas handelt es sich wieder um eine Inselgruppe im Westen der Hauptinsel.
Dort wollten wir Silvester verbringen; urspruenglich hatten wir die ultimative Partyinsel Beachcomber ins Auge gefasst, allerdings zahlt man dort einen exorbitanten Preis, um in einem 120-Betten Schlafsaal untergebracht zu werden… Aus diesem Grund entschieden wir uns fuer die gemuetlichere Insel Mana. Dort angekommen mussten wir zu unserem Entsetzen feststellen, dass diese Insel vielleicht etwas zu ruhig fuer Silvester werden koennte. :-( Das Quartier selbst war wieder eine echte Backpacker-Unterkunft, weit entfernt von den liebgewonnenen Standards der Tauchressorts, und das Essem wieder dementsprechend. Wir trafen dafuer wieder Leute unseres Alters, nachdem wir in den Ressorts hauptsaechlich Familien begegnet waren. Dadurch wurde Silvester ein nettes Ereignis, auch wenn wir ohne Feuerwerk auskommen mussten und die Nacht nicht besonders lange dauerte.
Seltsamerweise gab es dann auf unserer und einer Nachbarinsel am naechsten Tag (dem 1.1.2006) ein Feuerwerk am Abend. Was einen nicht besonders verwundern sollte, nach Fiji-Zeit dauert alles etwas laenger und Termine werden immer erst etwas spaeter wahrgenommen. :-)
Ansonsten gab es nicht viel zu tun: wir gingen schnorcheln (ca. 30min hinausschwimmen bis zum Riff), lasen Buecher zu Ende, durften wieder Tanzeinlagen bewundern und nahmen an einer Kava-Zeremonie teil. Kava ist ein seltsames Getraenk, das aus einer Wurzel hergestellt wird und aussieht, wie schmutziges Wasser (schmeckt auch aehnlich). Es ist nicht alkoholisch, betaeubt jedoch etwas die Zunge und die Lippe. Angeblich ist es gesund, eine Studie hat aber auch einmal das Gegenteil bewiesen, nur um dann wiederlegt zu werden. Wie auch immer, auf Grund des Geschmacks und der schlechten Verfuegbarkeit in Europa werden wir wohl keine Fans werden.
Nach 3 Naechten auf Mana fuhren wir dann mit einem billigen, aber sehr kleinen Boot nach Nadi zurueck (nichts fuer Leute, die seekrank werden).
Am Flughafen hatten wir dann noch ein letztes Hindernis fuer unseren Flug nach Los Angeles zu ueberwinden: die Amis verlangen seit neuestem bereits beim Check-In im Ausland die Angabe einer Adresse in den USA. War aber nicht wirklich ein Problem, da die Angestellten von Air Pacific bequemerweise eine Liste von Hotels fuer diesen Fall auf Lager haben. Dort sucht man sich eines aus und laesst diese Adresse eintragen. So konnte auch dieses Problem einfach geloest werden.
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8 Responses to "Fiji - 16 Tage Paradies"
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Administrator
Hallo
Das ist, wie nicht schwer zu erkennen ist, der Bericht ueber unseren 16 taegigen Fiji Aufenthalt. Ja, ich weiss. Bei euch ist es kalt. Es schneit und ist "schiach", aber vielleicht waermen euch unsere Fotos von Fiji etwas auf. Alles in allem war es ein sehr erholsamer (viellicht zu erholsam) Urlaub und Fiji oder zumindest die Straende entsprechen in der Realitaet oft den Postkarten Klischees.
Jetzt sind wir in Los Angeles, wo es deutlich kaelter
ist und hektischer zugeht. Wir werden die naechsten 1 bis 2 Tage hier verbringen und danach in den Sueden Richtung San Diego fahren. Alles weitere werdet ihr hoffentlich wie gewohnt ueber diesen Webblog erfahren.
liebe Gruesse
Uemit & Georg
P.S.: Wir haben hier in einem dubiosen Geschaeft eine Simkarte nach einigem Handeln sehr guenstig erhalten. Ihr koennt uns daher unter der Nummer 001 213 5143492 anrufen. In Amerika werden aber auch eingehende Gespraeche vom Guthaben abgebucht. Daher nicht unbedingt zum Spass anrufen ;-) -
flow1000
Was zahlt man so für eine Übernachtung in Fiji?
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Soly
man kann nicht glauben, dass auf der Welt so ein wunderschöner Platz wie Fiji existiert... Die Bilder erscheinen fast manipuliert zu sein. Paradies auf Erden ....
lg. -
Chris
Das sieht alles seeeeeehr nett aus. Dafür haben wir hier Schneematsch ;)
Viel Spaß weiterhin,
Christoph -
Marcus
Oh nein, diese Seite besuche ich nicht mehr. Die Bilder sind diesmal zu gut. Das sollen Bilder aus einer Region bei saisonal bedingtem Schlechtwetter sein? Wie schaut es den dort in der schönen Jahreszeit aus? Das ist seelisch grausam...
Ich fürchte ich muss meine Urlaubspläne alle auf Fiji umstellen.
Lasst mir den Grand Canyon und SFO lieb grüßen... da wirds jetzt wenigstens auch schön kalt sein ;-)
Bon voyage! -
Administrator
@Flo: Das haengt davon ab, wieviel Luxus du haben willst. Auf den Yasawa Islands hat ein Twin Room mit 3 Mahlzeiten am Tag 20 Euro/Person gekostet. In manchen anderen Resorts zahlt man schon mal 50-70 Euro/Person fuer ein Twin Room. Diese haben dann aber auch Air Condition und En Suite Badezimmer.
@Chris: Danke ;-) Ich hoffe mal, dass der ganze Matsch weg ist, wenn wir heimkehren ;-) -
nati
ich hatte ja immer befürchtet, dass diese welt viel mehr zu bieten hat, als dieses kleine schnee und regen land... :-) :-) :-)
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flow1000
Also aus den USA hätte ich schon mit mehr Berichten gerechnet.