Tag 12 - 17 - Deep into the Outback (or Ground)

Posted by Georg on November 15, 2005 from Karijini National Park, Karijini, Westaustralien, Australien | 14 Minute Read

In der Früh ging es etwas gemächlicher zu, als die letzten Tage. Nach einem gesunden Frühstück (Spiegelei mit Tomaten, Paprika, Pilzen ) verliessen wir die Halbinsel um Coral Bay und Exmouth und fuhren nach Osten. Dabei verschätzten wir uns etwas mit dem Treibstoff, aber letztlich ging es sich doch knapp aus. Dummerweise mussten wir bei der Tankstelle vom Roadhouse (die nächte Tankstelle war hunderte km entfernt) einen um ca. 30 cent/l teureren Preis zahlen.

Das Ziel der Reise war die Stadt Tom Price bzw. der angrenzende Karijini Nationalpark. Die Strecke zeichnete sich durch einfache Vegetation von Sträuchern und Bäumen, als auch durch die für Australien typischen 400 Meter hohen Tafelberge inmitten der Landschaft aus.

Da wir ca. 400 km ins Landesinnere vorstießen, wurde es auch deutlich heißer. Sogar der Wind war heiß. Kurz vor der Stadt gab es so etwas wie ein Highlight, nämlich ein etwas zu groß geratener Laster.

Diese Riesenlaster wurden und werden für den Erzabbau verwendet.In der Stadt tankten wir das Auto voll und besorgten uns Lebensmittel im Supermarkt. Danach ging es auch schon zum Campingplatz, denn wir wollten heute bei Tageslicht kochen. Als kulinarisches Highlight gab es diesen Abend Palatschinken mit Marmelade und Fruchtsalat (Video vom Palatschinken schupfen).

Am nächsten Morgen ging es zuerst auf den Mount Nameless, der von uns fälschlicherweise für den höchsten Berg in Westaustralien gehalten wurde.

Danach fuhren wir nach Tom Price um an der 1 1/2 - stuendigen Busführung durch die gewaltige Hamersley Eisenerzmine teilzunehmen.

Nach einem kurzen Mittagessen in Tom Price ging es zum eigentliche Ziel unseres Abstechers in den Osten, nämlich dem Karijini Nationalpark. Dieser Nationalpark zeichnet sich auf der einen Seite durch seine zahlreichen, zum Teil offen liegenden Asbestadern aus (im Zuge des Abbaus sind 2000 Menschen an den Spätfolgen gestorben) und auf der anderen Seite wird dieser Park besonders wegen seiner zerklüfteten Schluchten geschützt und besucht. Da uns nur noch ein halber Tag zur Verfügung stand, beschlossen wir an jenem Tag nur 2 von den 6 Schluchtensystemen zu besuchen. Bezeichnend für diese Schluchten ist, dass meist ein kleiner Bach durchfließt und man immer wieder auf natürlich entstande Pools trifft. Die Wege sind nach Schwierigkeitsgraden klassifiziert, wobei die Bandbreite von ganz einfachen Strecken bis hin zu jenen reicht, für die man Kletterkenntnisse (Abseilen und free climbing) benötigt. Unsere erste Schlucht, die Weano Gorge, bestand aus einem Klasse 3 und ganz zum Schluss aus einem Klasse 5 (zweitschwierigster Level ) Weg.

Am Ende des Klasse 5 Weges fanden wir den natürlich entstandenen Handrail Pool vor, in dem wir für eine kurze Abkühlung eine Runde schwammen.

Man konnte über einen Klasse 6 Weg dem Schluchtverlauf weiter folgen, da wir aber unsere Kameras dabei hatten und die Steine äußerst rutschig sind, beschlossen wir, uns die zweite Schlucht, den Hancock Gorge mit dem Kermit Pool anzusehen.

Hierbei ueberwanden wir einen Klasse 4 und wieder einen Klasse 5 Weg. Ganz zum Schluss marschierten wir zu einem Lookout von wo aus man die Kreuzung von 4 Schluchtensystemen (in 2 von 4 waren wir davor) ueberblicken konnte.

Mit dem Einbruch der Dunkelheit fuhren wir zu einem Campground direkt im Nationalpark, wo Georg Raviolis zum Abendessen zubereitete.

Da wir am nächsten Tag noch einiges vor hatten und die Gelsen ziemlich lästig wurden, gingen wir relativ früh schlafen (Ausserdem kann man in einem Nationalpark nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr wirklich irgendetwas anderes tun, ausser schlafen…). Am nächsten Morgen standen wir früher auf, als die Sonne, und zwar um 5 Uhr. Dementsprechend sahen wir auch aus.

Wir hatten relativ viel vor an diesem Tag und deswegen brachen wir nach dem Frühstück auf und fuhren zu den restlichen Schluchten des Karijini Nationalparks. Wir besuchten beeindruckende Aussichtspunkte und Schluchten, welche von Wasserfällen, interessanten geologischen Formationen und natürlich kleinen Bächen und Pools durchzogen waren.

Zuweilen mussten wir uns durch dichte Vegetation zwängen oder gefährlich wirkenden Tieren ausweichen.

An manchen Stellen mussten wir artistische Einlagen hinlegen und andere waren ueberhaupt zu gefährlich oder unwegsam.

Alles in allem ein aeusserst sehenswerter Nationalpark.

Der einzige Wermutstropfen war, dass die beliebteste Schlucht wegen einem Buschfeuer gesperrt war. Daher verliessen wir den Nationalpark und somit unseren “kurzen” Abstecher in den Osten und fuhren auf einer nicht asphaltierten Strasse zurück zum, an der Kueste verlaufenden, Highway No. 1. Zum ersten Mal kam auf dieser zum Teil sehr ruppigen Strecke Outback-Feeling auf.

Nicht nur dass uns ca. 250 km keine Menschenseele entgegenkam, mussten wir uns auch noch an unbeschilderten Weggabelungen für den richtigen Weg entscheiden. Irrfahrten im Outback können auch schon mal böse enden. Während der Fahrt auf dieser Gravel-Road konnten wir immer wieder beobachten wie kleine Tornados bzw. Windhosen entstanden. Eine davon fegte auf dem Parkplatz, auf dem wir zu Mittag assen, nur einige Meter entfernt, an uns vorbei.

Entlang dieser unasphaltierten Strasse lag auch der Millstream-Chichester Nationalpark, den wir ebenfalls durchquerten. Der Anblick der mit Spinifex Pflanzen übersaeten kargen Landschaft ist wahrlich beeindruckend und lässt sich schwer in Fotos oder Worte packen.

Mit dem Einbruch der Dunkelheit verliessen wir diese Gravel-Road und erreichten den Highway.

Nach ca. 67 km erreichten wir auch die Stadt Karratha, wo wir zu übernachten gedachten.

Der naechste Tag sollte sich zu einem schwarzen Tag entwickeln, da nichts funktionierte, wie es sollte. Geplant war eine der zwei interessanten Touren in Karratha und Umgebung. Doch zu unserem Leidwesen mussten wir erfahren, dass die Tour zu den Salzfeldern seit einem Jahr eingestellt war und die Tour zu der Verschiffung des Eisenerzes just an diesem Tag nicht stattfand. Wir beschlossen, zum zweiten Highlight, mehreren 6000 Jahre alten Felsgravuren von den Ureinwohner, zu fahren. Unglücklicherweise haben sich viele im Laufe der Zeit mit eigenen Gravuren verewigt. Aufgrund des unwegsamen Geländes und der schlechten Beschreibung konnten wir nur eine von den 8 alten Gravuren entdecken. (zumindest glauben wir, dass es sich dabei um ein Original handelt…)

Somit waren diese Felsgravuren nicht nur wenig beeindruckend, sondern - aufgrund der extremen Hitze - auch noch muehsam zu entdecken. Ausserdem liessen uns die Fliegen nicht in Ruhe, also beschlossen wir, Karratha und Umgebung zu verlassen und zu unserem nächsten vorläufigen Ziel im Nordosten, nämlich Port Headland, weiterzufahren. Zwischendurch statteten wir einem ehemaligen Gefängnis, das ueberwiegend fuer Aboriginals erbaut wurde, einen Besuch ab, was angesichts der barbarischen Utensilien wahrlich keine Freude war.

Jedoch war auch dieses Museum kein besonderes Highlight, da es nur sehr klein war. Damit reihte es sich nahtlos in den Verlauf dieses wenig ereignisreichen Tages ein :-( Als Mittagessen mussten wir uns mit einem Körbchen Pommes zufrieden geben, da wir die Lunchtime um 5 Minuten verpasst hatten. In Port Headland mussten wir erfahren, dass die Touren zu den Brutplätzen der Meeresschildkröten an anderen Tagen stattfinden (Die Gezeiten müssen nämlich stimmen). Zumindest konnten wir uns für eine Tour zu den Hafenanlagen für den naechsten Tag anmelden, im Zuge derer einem das Verladen von Eisenerz von Zuegen auf Ozeanriesen gezeigt wird. Am Campingplatz gelang uns wenigstens das Abendessen. Es gab wieder Palatschinken. Um halb 9 fuhren wir zum Stand um vielleicht doch zufällig Meeresschildkröten beim Eierlegen zu beobachten. Doch alles was wir dort antrafen, war ein verschreckter Krebs.

Die Fuehrung durch die Eisenerzverschiffung dauerte 1 1/2 Stunden und war ganz ok.

Bald sind wir aber schon Eisenerz Experten.

Zu Mittag verliessen wir schliesslich Port Headland und fuhren entlang des 1er Highways Richtung Broome. Nach ca. 600 km Fahrerei kamen wir schliesslich in Broome an. 2781

Den Samstag Vormittag verbrachten wir in Broome im Grunde nur mit administrativen Taetigkeiten. Nach einem ausgiebigen Mittagessen, fuhren wir zum Cable Beach.

Dort nahmen wir an einer (jaja Schande ueber unser Haupt) Touristenattraktion teil.

Broome hat halt nicht so viel zu bieten, ausser einen schoenen Sonnenuntergang am Strand ;-)

Am Samstag werden wir das Nachtleben von Broome “erforschen”.

Hoppalas:

Reiseroute

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12 Responses to "Tag 12 - 17 - Deep into the Outback (or Ground)"

  • Administrator Administrator
    Hallo
    Wir sind jetzt wieder aus den Kimberleys draussen und hier ist der Bericht vom Karijini Nationalpark.

    Es ist furchtbar heiss und wir schwitzen beim Herumstehen und bloed in die Luft schauen.

    l.g.
    Uemit & Georg
  • Yilmaz Yilmaz
    wie oft musstet ihr den geilen stunt filmen damit er halbwegs glaubwürdig aussieht :D?
    aber hat mir wieder mal ein grinsen entlockt :)
    naja ich hoffe, dass ihr echt mal im outback campt, wäre sicher lustig son blair with project pseudofilm :D
    grüße yilmaz, solli und tahereh
  • soly soly
    Hallo Ümit, Georg

    ich bin aus Toronto heute zurück und habe mich an eure berichte gemacht. ich hatte keine Zeit gehabt, sie in kanada zu lesen. Meine Reise war Arbeitsreise. ich habe mir nur für Niagara Fälle und Weinverkostung dort in der Umgebung Zeit genommen. Ich hätte nicht gedacht, dass es so im Norden noch trinkbarer Wein produziert werden kann. Aber zu meinem Erstaunen waren sie ok.

    Eure Wanderung durch Schluchten schaut schon ganz schön gefährlich aus ! Die Bilder aus eurem Tauchen bring schon einen auf den Geschmack, einen Tauchkurs zu besuchen !

    viel Spass weiter hin !

    Soly
  • Administrator Administrator
    waaaaahnsinn!! absolut geniale fotos/videos/eindrücke...ihr habts ja keine ahnung, wie guts euch geht! die videos sind einfach super, vermitteln ein tolles "dabei-sein"-gefühl und jetzt wo der georg auch mal den mund aufmacht, kann ich nur sagen: "Mehr davon!!" :) :D :P

    lg, Stefan
  • Grilli Grilli
    JUHU! Hat sich der Gorgo gar nicht an die Vorarlbergerin ran gemcht?
  • Chris Chris
    Wahrscheinlich ist es zu heiß für den Aufrißpulli ;)

    Nicht schlecht dieser Miniwirbelsturm...

    Viel Spaß weiterhin,
    Chris
  • maria maria
    ich kann mich stefans meinung nur anschließen-ich bin froh,daß ihr euch die arbeit mit dem blog antut und uns so ein gefühl des"mitreisens"
    vermittelt.
    ich bin wahrscheinlich die einzige,die ümits "absturz" ernst genommen hat.ich habe mich nur gewundert,daß georg anstatt zu helfen weiter gefilmt hat.....
    lg,maria
  • marlis marlis
    das absturzvideo!!! *kreisch* !!! sehr genial!!!!!! beide daumen hoch!
  • uemit uemit
    Es freut uns, dass die Berichte so gut ankommen. Wir sind heute in Kununurra, einer Stadt an der Grenze vom Western Territory zum Northern Territory, angekommen. Gestern waren wir noch in den Bungle Bungles und man kann nur sagen: "WOW". Aber dazu gibt es bald auch einen Bericht. Die Tage davor haben wir im Outback der Kimberleys verbracht. In den letzten Tagen wurde unserem Toyoto Landcruiser einiges abverlangt.
    Bis zu unserem Abflug am Sonntag muessen wir noch 820 km zuruecklegen. as sollte aber kein Problem sein.
    Bisher haben wir 6000 km zurueckgelegt ohne, dass ein Tier oder Mensch oder sogar ein Auto dabei zu Schaden gekommen ist ;-) *klopf auf Holz*

    l.g
    Uemit

    P.S.: Ich wuensche meinem Bruder nachtraeglich alles Gute zum Geburtstag.
  • Georg Georg
    @Grilli: wohnt seit 5 Jahren mit ihrem australischen Freund in dem kleinen Kaff... :-(
  • nati nati
    die kamelrunde zeigt, ihr macht ja doch auch urlaub!!!!
    zu gelsen, besorgt euch essig und bißchen alkohol (100%) mixen, auf die haut schmieren. hilft etwas. auch gegen wüstenflöhe(jucken wie gelsenstiche), sind gern auf kamelen :-)und keine pafümierten seifen oder kernseifen verwenden. ps an ümit, der verfassungsgerichtshof hat am montag über erhöhung des tagessatzes für zivildiener positiv entschieden,anhebung auf ca 13euro. letzten 2jahre fallen auch rückwirkend in regelung!!!! somit liebe grüsse und viel spass nati
  • uemit uemit
    Gestern sind wir in Darwin angekommen und wir haben jetzt 3 Tage, die wir relativ relaxed verbringen werden bzw. eh schon tun. Angesichts der hohen Luftfeuchtigkeit ist auch was anderes nicht wirklich sinnvoll.

    @Nati: Danke fuer die Tipps (mit deinen Spezialkenntnissen solltest du dich vielleicht mal hier als Tour Guide versuchen). Die Gelsen waren eigentlich gar nicht so schlimm und Wuestenfloehe habe ich hoffentlich nicht ;-) Die Fliegen waren eine Hoelle. Super Neuigkeiten wegen dem Verpflegungsgeld. Die haben sich so lange davor gedrueckt und endlich werden sie mal in die Verantwortung genommen.

    @soli: Den Wein in Australien haben wir noch nicht gekostet, weil er eben viel zu viel kostet und im Supermarkt nur in den komischen Tetra Packerln zu bekommen ist. Eigentlich wird hier auch nur Bier getrunken.

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