Am heutigen Tag stand mal zur Abwechselung nicht Autofahren am Programm, sondern interessantere und spassigere Aktivitäten. Zuerst goennten wir uns ein kleines Frühstück, das aus den Resten des gestrigen Abendessens bestand (Buritos). Gegen 8 Uhr statteten wir dem Tauch-shop einen Besuch ab und reservierten 2 Tauchgänge am Ningaloo Reef und kurz darauf ging es bereits mit dem Boot raus aufs Meer.
In unserer Tauchgruppe befanden sich auch 2 Kärnter, die ebenfalls eine längere Reise in diesen Breiten unternahmen und der Tauchguide war eine Vorarlbergerin, die schon seit 5 Jahren in Coral Bay lebt. Überhaupt haben wir bisher sehr sehr viele Deutschprachige in Australien getroffen. Man muss aufpassen, dass man nicht zu viel über andere lästert, weil man nie sicher sein kann ob er/sie nicht deutsch versteht ;-). Anfangs hatten wir mit den Tauchplätzen etwas Pech, da die Bedingungen (Strömungen, Sicht) ein Tauchen unmöglich machten. Letzlich fanden wir doch ein geeignetes Plätzchen und dann ging es auch schon ab ins Wasser.
Das Ningaloo Reef wird als Gegenstück zum Great Barrier Reef angesehen, mit dem entscheidenden Vorteil, dass es sogar bis zum Strand reicht. Dieses Riff ist in mehrere Zonen unterteilt und unser Tauchgang fand in der Sanctuary Zone statt. Diese Zone ist besonders geschützt und es ist verboten irgendetwas zu entnehmen, egal ob das Meerestiere oder Korallen sind. Nach dem Einstieg und dem Abtauchen offenbarten sich uns beeindruckende Hartkorallenformationen.
In einer 6er Gruppe tauchten wir durch Canyons von Korallen. Da es der erste Meerestauchgang fuer Uemit war, folgte er mit offenem Mund und Augen den bereits erfahreneren Tauchern. Georg, der bereits einige Tauchgänge am Konto hat, gewoehnte sich langsam wieder an den Umgang mit seiner Unterwasserkamera.
Nach ca. 50 Minuten tauchten wir wieder auf. Am Boot gab es eine kleine Stärkung und dann ging es ab zum 2ten Tauchplatz. Der 2te Tauchgang erfolgte mit einer reduzierten Gruppe (3 Tauchern & Guide), da einigen das Wasser zu kalt war (22 - 23 Grad); und das obwohl wir 2 Nasstauchanzüge uebereinander trugen. Diesmal sahen wir nicht nur interessante Korallen, sondern eine Reihe von interessanten Meeresbewohnern. Darunter waren z.B:
Gegen 4 Uhr kamen wir vom 2ten Tauchgang zurück und verbrachten den Abend relativ relaxed bei unserem Campervan.
Am nächsten Morgen verliessen wir in aller Herrgottsfruehe Coral Bay in Richtung des nördlicher gelegenen Exmouth. Nachdem wir einen Platz am Campingplatz in Exmouth reserviert hatten, gings weiter in den Cape Range Nationalpark. Dort wanderten wir am Rande 2er Canyons, von denen aus man einen beindruckenden Blick auf das Ningaloo Reef hatte und verbrachten auch einige Zeit am Strand direkt vor dem Riff.
Einzig und allein die australischen Tiere liessen sich nicht blicken. Wir waren kurz vor dem verzweifeln.
Doch dann tauchten die ersten Kaengurus auf. Ihnen folgten noch einige andere, sodass wir ausreichend Videos und Fotos machen konnten. Videos:
Fotos:
Um Tiere zu beobachten, hatten wir bis zum spaeten Nachmittag gewartet, da dies die beste Zeit dafuer ist. Daher begannen unsere Rückfahrt erst bei Einbruch der Dunkelheit.
Jetzt wissen wir auch warum man uns vor dem Autofahren während der Dämmerung bzw. der Nacht gewarnt hat, denn entlang der Strasse standen alle paar Meter Kaengurus, die manchmal direkt vor dem Auto die Strasse querten. Nach 2 Vollbremsungen und einer Reisegeschwindigkeit von 50 km/h statt 110 erreichten wir gegen halb 9 Exmouth, aber ohne dass ein Kaenguru zu Schaden gekommen waere. Da wir am nächsten Morgen um 6 Uhr aufstehen mussten, gingen wir früh schlafen. Am Morgen musste alles relativ schnell von statten gehen. Schnell war eine Eierspeise gekocht und kurz darauf waren wir bereit fuer den ersten von 2 Tauchtagen in Exmouth.
Wie schon in Coral Bay ging es mit einem Boot ueber das Kap hinweg zum noerdlichen Ende vom Ningaloo Reef. Der erste Tauchgang bescherte uns diesmal statt harter Korallen weiche. Darueber hinaus gab es eine Reihe von interessanten Meeresbewohner zu bewundern (vor allem letzteres wurde oefters gesichtet ;-)).
Darunter einige ziemlich grosse Sea Turtles, die gerade ihre Paarungszeit hatten und auch einen schuechternen Octopus. Dieser war dermassen gut getarnt, dass man ihn kaum von den umliegenden Korallen unterscheiden konnte. Erst wenn man seine Tentakel beruehrte, aenderte er seine Farbe und wurde somit gegen den Hintergrund sichtbar, nur um Sekunden spaeter, seine Farbe zu aendern und defacto unsichtbar zu sein (18 MB Video).
Nach einer 40 minuetigen Pause am Boot und einer kleinen Staerkung, ging es zum 2ten Tauchplatz.
Diesmal wurden wir regelrecht von der Artenvielfalt ueberwaeltigt. Neben den gewohnten Rochen, Turtles, Anemonen und Teppichhaien, sahen wir auch zum ersten Mal einen Riff-Hai. Dieser kreiste in einer Art und Weise um uns herum, die an Eleganz nichts zu wuenschen uebrig liess.
Nach diesem Schauspiel und angesichts der Tatsache, dass unsere Luft sich dem Ende zuneigte, kehrten wir zum Boot zurueck. Die Rueckfahrt zum Hafen war aber auch nicht ereignislos. Unterwegs sahen wir nicht nur Delphine, die munter neben unserem Boot mitschwammen, sondern auch eine Buckelwal-Mutter mit ihrem Baby (ist aber auch ein ganz schoenes Trumm).
Um 3 Uhr waren wir wieder zurueck in Exmouth und versuchten eigentlich nur, der gluehenden Sonne zu entkommen (Pool und Internet Cafe). Etwas verspaetet nahmen wir auch unser naechstes grosses Kochprojekt in Angriff, naemlich Chilli mit Basmati Reis und Karottensalat. Das Chilli war ja relativ gelungen, leider ging der Basmati Reis etwas daneben. Zu Uemit’s Verteidigung muss man sagen, dass es schon dunkel war, als wir zu Kochen begangen und 2 Taschenlampen, von denen eine nur sehr schwach leuchtet, helfen da auch nicht viel ;-).
Da wir aber vom Tauchen schon sehr hungrig waren, schmeckte das Essen trotzdem und es blieb sogar noch ein bisschen was fuer das Fruehstueck und das Abendessen am naechsten Tag uebrig.
Am naechsten Morgen sollte unser voraussichtlich letzter Tauchtag in Australien stattfinden. Diesmal ging es raus auf die Muiron Inseln. Die 1 1/2 stuendige Fahrt war relativ ereignislos, ungluecklicherweise war die Stroemung am Grund bei 12 Meter so stark, dass das Risiko, zu den Inseln gespuelt und sich womoeglich zu verletzen zu gross war. Sogar klein Nemo tat sich dabei schwer:
Der Guide beschloss daher, den Tauchgang abzubrechen. Am Boot wurde entschieden, die Inseln zu verlassen und zur Leuchtturmbucht zurueckzukehren. Dort sollte die Stroemung nicht so stark sein. Die Stroemung war auch nicht zu stark und wir konnten den 2ten Tauchgang erfolgreich durchfuehren. Dabei sahen wir sowohl altbekannte Meeresfreunde, als auch neue.
In dieser Jahreszeit ist die Paarungszeit der Sea Turtles und daher sieht man relativ viele von ihnen. Hier ist ein kleines Video von einem solchen Gesellen (Uemit schwimmt mit).
Auf der Rueckfahrt zum Hafen trafen wir auch zum ersten mal auf einen Mantarochen (Manta Ray). Ein wirklich beeindruckender Anblick.
Gegen 4 Uhr Nachmittags erreichten wir wieder unseren Campingplatz. Da wir erst morgen Frueh diese Halbinsel verlassen werden und sonst auch keine grossen Kochvorhaben vor uns liegen, wird dieser Abend sehr gemuetlich.
Ningaloo Reef
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9 Responses to "Tag 8 - 11 - The Deep Blue Sea"
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Administrator
Viel Spass mit dem neuen Bericht. Wir sind jetzt wieder zurueck aus dem Outback und fahren an der Westkueste weiter.
Alles gute
uemit & georg -
flow1000
1. Endlich neue Fotos.
2. Der Octopus ist eine Wahnsinn.
3. Schade, dass es unter Wasser keine Kommentare bei den Videos gibt.
4. Liebe Grüße. -
uemit
Wir sind heute nach 600 km Fahrerei in Broome angekommen und man merkt langsam, dass man sich in den Tropen aufhaelt. 40 Grade untertags und in der Nacht ist es schwuel und heiss. Weiter im Norden soll es angeblich schlimmer werden (45 - 48 Grad) und 30 Grad in der Nacht und schwuel und viele Fliegen.
Das wird noch eine harte Woche ;-) -
Yilmaz
Sehr geile movies und pictures, der octupus is echt der wahnsinn :)
Nur das Kaenguru 2 movie geht leider net :(
Solli ist grade in Toronto und kommt auch nächste Woche wieder!
Wünsche euch noch viel spass und ümit fass net alles an was an Viechern so rumliegt :D
p.s.: mach mal nen birthday video für mich weißt ja is bald so weit :D ! -
Claudia
Hallo!
Dachte, ich tret hier auch mal in Aktion, nachdem ich seit einiger Zeit eure Abenteuer hier verfolge...wenn ich die Fotos sehe, krieg ich regelrecht feuchte Augen..is echt der Wahnsinn, wo ihr euch überall rumtreibt ;)...so schön, bin richtig neidisch!
Georg, machst du eigentlich die Fotos?
Sind jedenfalls echt gut... -
Administrator
@Flo:
1. Gut Ding braucht Weil ;-)
2. Stimmt. Uebrigens hier in Broome am Eighty Mile Beach bzw. am schonen Cable Beach darf man sich die Gefahren aussuchen. Wenn man nicht von Haien angeknabbert wird, dann muss man noch einigen giftigen Quallen oder dem toedlichen Stonefish ausweichen. Als Draufgabe gibt's auch noch unangenehme Stachelrochen.
3. Jo, wobei man haette wohl nur "WOW, BOAH EH, OMG" zumindest von mir gehoert ;-)
4. Danke und auch liebe Gruesse von uns.
@Yilmaz: 2tes Video geht jetzt auch wieder. Mir ist unlaengst erst eingefallen, dass du ja in 3 Tagen Geburtstag hast.
Also mal alles Gute und feier brav, aber hoffentlich steht meine Wohnung dann noch ;-). Ich werde versuchen die Glueckwuensche auch subtil in einem Video unterzubringen, aber ich weiss noch nicht, wann ich neue Videos und Bilder uploaden kann. Mal sehen.
Broome ist wohl die letzte groessere Stadt vor Darwin. WIr sind noch den Samstag hier und morgen geht's dann in die Kimberleys. -
Georg
@Claudia: Danke fuer das Lob, die Bilder sind fast alle von mir! Drum ist auch fast immer nur Uemit zu sehen! :-(
@Flow1000: Octopus-Video ist auch von mir! Deswegen auch an Dich danke fuer das Lob! :-)*sichselbstaufdieschulterklopf* -
farolito
Ich beneide Euch um Eure Erlebnisse und Eindrücke und vor allem ums Tauchen ! Freue mich schon auf einen Live-Bericht, wenn Du zurückkommst, Omid !
Grüße aus Wien
farolito -
Administrator
@Farolito: Danke fuer das Lob. Tauchen war wirklich Spitze, vor allem wenn man es das erste Mal in so einer Umgebung tut. Live Report gibt es sicher noch, vor allem haben wir noch relativ viele Bilder, die wir nicht raufgeladen haben.