Tag 5 bis 7 - Der Mittlere Westen

Posted by Administrator on November 5, 2005 from Coral Bay, Western Australia, Australia | 8 Minute Read

Aufgrund der anstrengenden Fahrt am Vortag, standen wir erst um halb 10 auf. Nachdem wir das Dachzelt abgebaut und alles eingepackt hatten, statteten wir einem Supermarkt einen Besuch ab. Dort besorgten wir uns Proviant fuer das Mittag- und Abendessen und fuer die naechsten paar Tage. Danach ging es zum Nambung Nationalpark, in dem die Pinnacles liegen. Die Pinnacles sind die Reste einer wegerodierten Kalksteinschicht. Sie entsprechen duerren, seltsam verformten Gebilden in einer Sandwueste, wie in einem surrealen Bild von Salvador Dali.

Man sieht auch eine Reihe von bewachsenen Sandduenen inmitten der Landschaft.

Nach diesem beeindruckenden Bild, legten wir direkt am Meer eine kurze Pause ein und kochten unser Fertigessen ueber dem kleinen mobilen Gasherd, der Teil der coolen Autoaustattung war.

Nach dem staerkenden Mahl ging es weiter Richtung Norden. Auf dem Weg zu unserem naechsten Campingplatz kamen wir noch an einigen sehenswerten Plaetzen vorbei.

60 km vor der letzten groesseren Stadt fuer einen laengeren Zeitraum, stellten wir unsere Zelte fuer die Nacht auf. Da wir diesmal mehr Zeit hatten als beim letzten Mal, konnten wir uns relativ entspannt der Zubereitung unseres Abendessens widmen. “Chefkoch” Uemit hatte Zwiebelrostbraten mit Kartoffeln (oder sowas aehnliches) fuer den heutigen Tag vorgesehen. Als Beilage gab es Hauptsalat mit Karotten und Zitronensaft & Olivenoel als Dressing. Waehrend Uemit die Zwiebels anroestete, widmete sich Georg der “hohen Kunst des Kartoffelschneidens”.

Nach gut 1 1/2 Stunden und einigen Schweisstropfen (die Kartoffeln brauchten laenger als erwartet und die Nachtfalter stuerzten sich wie Kamikaze Piloten in das Essen) war das Essen angerichtet. Es dauerte auch nicht lang ehe die Teller leergegessen waren. Nach dem Abwasch und den ueblichen hygienischen Routinetaetigkeiten, legten wir uns relativ frueh schlafen, da wir am naechsten Morgen etwas frueher loslegen wollten. Am naechsten Morgen wurden wir durch den Regen in der Frueh geweckt. Nach einem reichhaltigen Fruehstueck (Eierspeise mit Tomaten, Schinken und Weissbrot) setzten wir unsere Reise in den Norden fort, das naechste Ziel war der Kalbarri Nationalpark. Unterwegs konnten wir die bekannten leaning (gebeugten) Trees bewundern.

Diese entstehen durch starke salzhaltige Meereswinde. Der Weg zum Nationakpark fuehrte an der hutt lagoon vorbei. Diese zeichnete sich durch die speziellen Meeresalgen aus, die fuer die unglaubliche rosa Farbe des Wassers verantwortlich sind. Es glich einem Bild aus Wasserfarben.

Auf den letzten 20 km zum Nationalpark kamen wir an einigen sehenswerten Lookouts vorbei, von wo aus wir im Norden die Sandstraende und im Sueden die Sandsteinklippen bestaunen konnten.

Im Kalbarri Nationalpark legten wir gegen 3 Uhr ein schnelles, verspaetetes, Mittagessen ein und starteten mit dem 8 km langen Loop Trail. Dieser fuehrte entlang eines Canyons und eines Flussbettes.

Am Anfang des Trails war auch die wichtigste Sehenswuerdigkeit, das Natural Window, ein natuerlich entstandenes “Guckloch”, zu sehen.

Waehrend der 8 km trafen wir auf wilde Ziegen, verschiedene Voegel und eine wirklich furchterregende, grosse Spinne in einem entsprechend grossen Spinnennetz.

Darueber hinaus gab es einige interessante geologische Formationen zu bewundern (zumindest fuer uns Laien).

Mit Einbruch der Dunkelheit erreichten wir wieder unser Auto. Viel laenger sollte man in dieser Gegend nicht herumirren. Man weiss ja nicht, welche nachtaktiven Tiere ihr Unwesen treiben und Spinnennetze sieht man in der Nacht noch schlechter als am Tag ;-).

Wenn sich so mancher fragt, warum wir nie etwas von der australischen Attraktion, den Kaengurus, erzaehlen, so liegt das daran, dass die einzigen Kaengurus, die wir bisher sahen, die toten am Strassenrand waren. Dies sollte sich bei der Rueckfahrt vom Nationakpark zu unserem naechsten Campingplatz aendern, auch wenn der erste Kontakt mit diesen scheuen Tieren unter einem besseren Licht haette stehen koennen, denn eines der Viecher beschloss, direkt vor unserem Auto den Highway zu queren. Georg konnte mit einem Ausweichmanoever im letzten Moment einen Frontalzusammenstoss verhindern. Wir stiegen zwar aus um sicherzugehen, dass nichts passiert war, doch fehlte jegliche Spur des Kaengurus. Bisher haben wir nur tote Kaengurus gesehen und das einzig lebende waere fast auf unserer Kuehlerhaube gelandet. Es kann nur besser werden. Viel oefter sehen wir dafuer eine andere Spezies in diesem Land. Die Rede ist von den Fliegen. Nie haben wir so laestige und beharrliche Viecher gesehen, wie die australischen Fliegen. Staendige Wegbegleiter, die einen nie in Ruhe lassen, auch wenn man fluchend und wild um sich schlagend Jagd auf sie macht.

Sie kommen einfach in einer groesseren Anzahl zurueck. Aber zurueck zum Tagesverlauf. Den Abschluss des Abends bildete ein Abendessen in einem Fish BBQ Restaurant. Dort wurde uns wieder vor Augen gefuehrt, wie man richtig kocht. Morgen waeren wir wieder dran. In der Frueh, nach einem kleinen Fruehstueck, ging es weiter in Richtung Norden. Der Tag stand im Zeichen von fahren, fahren und nochmals fahren. Das einzig erwaehenswerte ist eine alte, vor sich hinrostende Satellitenschuessel der NASA in Carnavron (der Stefan waere wohl begeistert).

Nach ca. 700 km Fahrt entlang unendlich scheinender, gerader Strassen, ueberquerten wir den Wendekreis des Steinbocks. Dieser markiert den Beginn der Tropen und somit auch eines heissen und feuchten Klimas (vor allem zu der Zeit, wo wir dort sind). Dabei musste Uemit in einem waghalsigen Manoever einer Emu Mutter, mitsamt Emu-Baby ausweichen, die gerade die Strasse querten. Unser Auto hat somit den Elch bzw. Emu Test ueberstanden, trotz des hohen Schwerpunktes ;-) Schlussendlich erreichten wir das Ningaloo Reef und schlugen unsere Zelte auf. Als Abendmahl gab es diesmal Buritos mit eigens zubereiteten Beilagen, wobei sich Georg an der Avocado Sauce versuchte.

Reiseroute

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14 Responses to "Tag 5 bis 7 - Der Mittlere Westen "

  • Administrator Administrator
    Hallo allerseits. Der Bericht ist etwas verspaetet, aber ich hoffe das laesst sich durch die schoenen Bilder wettmachen. Uebrigens wenn ihr auf der Google Map (Reiseroute) Coral Bay auswaehlt und dann mit dem Plus Symbol reinzoomed, koennt ihr das Ningaloo Riff sehen. In Natura ist das ganze noch beeindruckender.

    l.g.
    Uemit
  • flow1000 flow1000
    Neid!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
  • Administrator Administrator
    Uebrigens es wird noch besser. Da der Georg schon einen kleinen Sonnenbrand hat und wir uns etwas vom Kochen heute Abend druecken wollen, schreiben wir gerade den Bericht ueber die letzten 3 Tage und ich kann euch schon mal versprechen, dass es diesmal mehr Tiere zu sehen gibt ;-) (sowohl ueber als auch unter Wasser).

    Hier ist es schon ziemlich heiss. In einigen Tagen sind wir dann in den Kimberlys, wo es noch eine Spur heisser sein wird und vor allem auch in der Nacht nicht abkuehlt. Darueber hinaus werden wir mit Millionen von Fliegen zu kaempfen haben. Aber dafuer haben wir schon Vorsorge getragen :-)

    l.g.
  • Chris Chris
    Ich hab ja gsagt, passts auf, dass ihr keine Tiere überfahrts ;)

    have fun
  • marlis marlis
    wow, rosa meer, schööööön!!!

    ümit, übrigens DANKE (ich schreibe hier jetzt nicht, wofür, denn sonst will ja jeder eine postkarte ;-)

    freuen uns schon auf weitere berichte! viel spaß noch!
  • maria maria
    hallo ihr beiden!

    die fotos sind wahnsinnig beeindruckend!traumhaft schön.
    ich habe wirklich sehr lachen müssen bei der schilderung von georgs kochversuchen.erdäpfel schälen und avocadosoße zubereiten???
    übrigens- bei sonnenbrand hilft buttermilch oder schwarzer tee(äußerlich)
    lg
    maria
  • Administrator Administrator
    Danke fuer die guten Ratschlaege.

    @Soli: Wir haben nur in den Orten und Staedten Empfang. Morgen fahren wir weiter. D.h wir sind bis heute Abend/Nacht noch erreichbar und dann wieder, sobald wir in einer Stadt/Ort sind. Am besten einfach probieren und anrufen.
  • nati nati
    das sind ja ganz "andere" bilder, sonnenbrillen, hüte, jeep...
    war 10 tage in südpolen bei minus 3 grad in der nacht, in einem selten geheizten haus; daher habe ich australien bislang verpasst. die riesenspinnen söhnen mich etwas mit den meeraufnahmen aus. ps: bei stärkeren sonnenbränden hilft das auftragen von naturjoghurt (beduinentipp vom sinai) lg nati
  • Grilli Grilli
    Die Bilder sind schön, ich aber auch! JUHU!!!
  • repli repli
    ahahha ümit du geiler stecher. die bilder sind echt klasse. wünsch dir noch viel spass. wir sehn uns bald ;)
  • uemit uemit
    @nati: Tja manchmal wuenschen wir uns auch etwas kuehlere Temperaturen, wobei es derzeit eh noch ganz gut geht. Zum Glueck kuehlt es in der Nacht ab.
    Danke fuer den Tipp mit dem Yogurt.

    @Grilli: Das wissma eh!. Und schiess paar Tore fuer mich.

    @Jan: Danke und alles gute und schoene Gruesse an Patrick, Ben und alle anderen.

    Wir sind jetzt im Karijini Nationalpark, wo es paar nette Wanderwege gibt und auch einige natuerliche Pools. Dort kann man reinspringen, falls es einem zu heiss wird.
    In den naechsten Tagen kommt der Bericht vom Tauchen auf der Halbinsel in Exmouth und Coral Bay. Da gibt es dann mal ganz andere Bilder.

    l.g
    Uemit
  • nati nati
    bilder von pools, tauchen und halbinseln, da muss ich mir im vorhinein öfter den verkleinerten budda(ps.danke) anschauen, um gegen aufkommenden frust bei solchen aufnahmen, zu meditieren... :-) lg nati
  • nati nati
    ps: beide allen arten von insektenstichen: zwiebel aufschneiden, drauflegen. hilft 100%
  • flow1000 flow1000
    Ihr vesprecht schon seit Wochen neue Fotos.
    Wo bleiben die?