New York City
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Geographie
- New York liegt an der Ostküste der USA in der New York Bay an der Mündung des Hudson River und East River durchschnittlich sechs Meter über dem Meeresspiegel, in direkter Nachbarschaft zu Jersey City. Die geografischen Koordinaten sind 40,46 Grad nördlicher Breite und 73,54 Grad westlicher Länge.
Das Stadtzentrum befindet sich auf der Insel Manhattan, die als spitze Felszunge zwischen Hudson und East River liegt. Von den Flussufern greift die Bebauung der Stadt mit einer Fülle von Vorstädten auf andere Großstädte über und reicht weit ins Land hinein. Sie schließt die Gemeinden Bronx, Brooklyn, Queens, Richmond und Manhattan zur Stadt New York zusammen. Das Stadtgebiet hat eine Fläche von 800,31 Quadratkilometer, das New York Metropolitan Area eine Ausdehnung von 27.084 Quadratkilometer.
Das Gebiet um die Stadt New York ist Teil der Kontinentalplatte. Weiter ins Land hinein verwandelt sich die Landschaft allmählich in sanfte Hügel. Auf Long Island und entlang der Küste von New Jersey nach Süden befinden sich Sandstrände.
Die Küstenebene, in der New York liegt, reicht als Vorland der südlichen Appalachen bis Jacksonville. Sie besteht aus Sanden und Tonen, die hauptsächlich von Moränen und fluviatilen Ablagerungen stammen. Langgezogene Nehrungen und Haken sind den seichten, reichgegliederten Ästuaren (Delaware Bay) und den Flussmündungen vorgelagert; im Hinterland folgt ein breiter Gezeitenmarschgürtel. Etwa in der geografischen Breite von New York, in Long Island, taucht die Küstenebene unter den Meeresspiegel.
Bevölkerung
- New York ist mit 8,1 Millionen Menschen eine der wichtigsten Städte der Welt. Die Einwohnerzahl hat sich seit Anfang des 20. Jahrhunderts verdoppelt. Seit 1825 war die Stadt durch die Lage am Atlantischen Ozean und den Wasserweg des Hudson Rivers ins Inland der Anlaufpunkt für Einwanderer aus der ganzen Welt. Die weitere Entwicklung machte New York zur größten Industriestadt und zur Finanzmetropole.
Die Bevölkerung der Stadt teilt sich in verschiedene Schichten auf. Die Oberschicht lebt überwiegend etwas außerhalb der Stadt beziehungsweise in dem teuren Stadtteil Manhattan. Sozial schwache Menschen dagegen wohnen in verfallenden Häusern, die von den Eigentümern nicht mehr renoviert werden (Slums). Ein weiteres Kennzeichen von New York ist die Aufteilung in unterschiedliche Viertel, in denen Menschen mit verschiedenen Herkunftsländern oder Religionen voneinander getrennt sind (China Town, Little Italy, Harlem und andere).
In der Stadt New York leben 8.108.040 Einwohner auf einer Fläche von 800,31 Quadratkilometern. Die Bevölkerungsdichte beträgt 10.131 Einwohner pro Quadratkilometer. In der gesamten Agglomeration leben 22.313.756 Menschen auf einer Fläche von 27.084 Quadrakilometern, das ist etwas kleiner als die Bodenfläche des Bundeslandes Brandenburg. Die Bevölkerungsdichte der Metropolregion New York beträgt 824 Einwohner pro Quadratkilometer. Im dichtbesiedelten Nordrhein-Westfalen sind es zum Vergleich 530.
Klima
- Die Stadt befindet sich in der gemäßigten Klimazone. Das Wetter von New York wird überwiegend von den kontinentalen Landmassen im Westen beeinflusst. Die Sommer sind im allgemeinen sehr heiß und die Winter sehr kalt.
Die Temperatur steigt im Juli und August oft über 30 Grad Celsius und kann im Januar unter -20 Grad Celsius fallen. Gelegentlich bringt Meeresluft (the Northeasters - der Nordostwind) Feuchtigkeit vom Atlantischen Ozean sowie starke Winde und heftige Regen- oder Schneefälle.
Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 12,5 Grad Celsius und die mittlere jährliche Niederschlagsmenge 1.071 Millimeter. Der wärmste Monat ist der Juli mit durchschnittlich 24,7 Grad Celsius und der kälteste der Januar mit -0,4 Grad Celsius im Mittel. Der meiste Niederschlag fällt im Monat Juli mit 104 Millimeter im Durchschnitt, der wenigste im Januar mit 81 Millimeter im Mittel.
Wirtschaft
- Die Metropolregion New York ist einer der bedeutendsten Wirtschaftsräume der Erde und neben London und Tokio einer der drei globalen Finanzplätze. In Manhattan liegt das Hauptgeschäftszentrum. Dort befinden sich in der Fifth Avenue und der Madison Avenue elegante Boutiquen. Im Südteil von Manhattan (Lower Manhattan) liegt um die Wall Street und die Broad Street der Finanzbezirk mit der New York Stock Exchange.
Die New York Stock Exchange (NYSE) ist die größte Wertpapierbörse der Welt. Der Grundstein für die New Yorker Aktienbörse wurde am 17. Mai 1792 gelegt, als 24 Broker und Händler das Buttonwood-Abkommen unterzeichneten. Damals wurden gerade einmal fünf Wertpapiere in New York gehandelt: die Aktien von 2 Banken und 3 Staatsanleihen, die im Jahr 1790 ausgegeben worden waren. Heute sind an der NYSE circa 2.800 Firmen gelistet, 460 dieser Firmen haben ihren Sitz außerhalb der USA. Das Handelsvolumen beträgt im Durchschnitt etwa 45 Milliarden US-Dollar pro Tag (Stand November 2004). Weitere wichtige Börsen in New York sind NASDAQ, American Stock Exchange, New York Mercantile Exchange, und New York Board of Trade.
Zahlreiche Weltkonzerne haben ihren Hauptsitz in New York. Dazu gehören unter anderem Altria Group (weltweit größter Hersteller von Tabak, der zweitgrößte Hersteller von Nahrung, und einer der größten Hersteller von Getränken), Time Warner (weltweit größter Medienkonzern), American International Group (größter Versicherungs- und Finanzdienstleistungskonzern der Welt), Pfizer (weltweit größtes Pharmaunternehmen), Bristol-Myers Squibb (Pharmakonzern), JetBlue Airways (Fluggesellschaft), DC Comics (Comicverlag), Estée Lauder (Kosmetikkonzern) und Sony Music (zweitgrößte Plattenfirma der Welt).
In Brooklyn und der Bronx befinden sich ausgedehnte Hafenanlagen, Lagerhäuser und Betriebe der verarbeitenden Industrie. Die „Waterfront” im Stadtteil Bronx hat eine Länge von etwa 130 Kilometern. Über den Flughafen John F. Kennedy International im New Yorker Stadtteil Long Island werden über 50 Prozent der Luftfracht in andere Staaten abgewickelt, die Flughäfen La Guardia und Newark dienen überwiegend dem Inlandverkehr. Da der Hafen im Bundesstaat New Jersey einen großen Teil des Frachtverkehrs von New York übernommen hat, verliert der Passagier- und Frachtverkehr im gesamten Stadtgebiet immer mehr an Bedeutung.
Zu den wichtigsten Wirtschaftsbereichen gehören unter anderem die chemische und die elektrotechnische Industrie, die Druckindustrie, die Textilindustrie sowie der Dienstleistungsbereich. In New York haben einige der größten Medienkonzerne der Welt ihren Sitz. Die Abwanderung vieler Industrieunternehmen aus der Stadt in das Umland stellt ein besonderes Problem dar, weil dadurch Steuereinnahmen und Arbeitsplätze verloren gehen.
Geschichte
- Jahrhundert
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Erste Entdeckungsreisen in das Gebiet des heutigen New York fanden schon 1524 durch Giovanni da Verrazano und 1609 durch Henry Hudson statt. Ab 1610 begannen niederländische Kaufleute einen lukrativen Fellhandel mit den dort lebenden Indianern. Am 27. März 1614 erhielt die neugegründete Compagnie van Nieuwnederlant (Neuniederland-Kompanie) von den Generalstaaten ein Monopol für den Handel in dem Gebiet.
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Im Oktober 1618, zehn Monate nach Ablauf des Handelsmonopols, bewarb sich die Kompanie um eine neue Charter. Zu diesem Zeitpunkt wurde von den Generalstaaten aber bereits die Gründung einer neuen Kompanie, der Niederländischen Westindien-Kompanie (WIC) erwogen. Am 3. Juni 1621 erhielt die WIC von der Republik der Sieben Vereinigten Niederlande einen Freibrief für den alleinigen Handel in Amerika. Die Kolonisation begann 1624, als sich 30 niederländische Familien auf der Insel Manhattan und in der Gegend des Delaware ansiedelten.
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1626 kaufte Peter Minuit den Eingeborenen, wahrscheinlich ein Zweig der Lenni-Lenape-Indianer, die die Insel „Manna-hatta“ nannten, das Eiland für 60 Gulden ab. Die neugegründete Siedlung erhielt den Namen Nieuw Amsterdam und wurde zur Hauptstadt der Kolonie Nieuw Nederland. In der Siedlung herrschten bald chaotische Verhältnisse. Unter der Herrschaft von korrupten Gouverneuren nahm die Kriminalität enorm zu.
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1647 entschloss sich die Niederländische Westindien-Kompanie wieder für Ordnung zu sorgen. Diese Aufgabe sollte Petrus Stuyvesant übernehmen. Während seiner 17-jährigen Amtszeit als Gouverneur wurden das erste Krankenhaus, das erste Gefängnis und die erste Schule gebaut. Als Schutz vor Überfällen ließ er 1652 im Süden der Stadt quer über die Insel einen Wall aufschütten, der später der dort verlaufenden Straße ihren Namen gab, der Wall Street. Am 2. Februar 1653 erhielt Nieuw Amsterdam die Stadtrechte.
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In einem Krieg zwischen England und den Niederlanden wurde Nieuw Nederland durch die Engländer geplündert, worauf der Gouverneur Petrus Stuyvesant die Stadt am 24. September 1664 abtrat. Nachdem die Kolonie Jakob II., Herzog von York, einem Bruder des Englischen Königs Karl II., zugesprochen worden war, wurde die Stadt zu Ehren des Herzogs in New York umbenannt. 1667 gaben die Niederländer alle Ansprüche auf die Kolonie im Frieden von Breda auf, in dem ihnen dafür die Rechte an Suriname zugesichert wurden. Im folgenden Dritten Englisch-Niederländischen Krieg nahmen die Niederländer 1673 die Kolonie kurzzeitig wieder ein, bevor sie das Land endgültig durch die Unterzeichnung des Vertrags von Westminster am 19. Februar 1674 abgeben mussten.
- Jahrhundert
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Im 18. Jahrhundert war New York aktiv an der Unabhängigkeitsbewegung beteiligt. 1776 war sie für kurze Zeit das Hauptquartier George Washingtons, wurde dann aber von den Briten besetzt. Letztere verließen die Stadt erst 1783, nachdem die amerikanische Unabhängigkeit auch von europäischen Staaten einschließlich Großbritannien anerkannt wurde. Im gleichen Jahr zerstörte ein Feuer große Teile New Yorks. 1785 verwüstete eine weitere Brandkatastrophe weitere Bereiche der Stadt.
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Von 1788 bis 1790 war New York Hauptstadt der USA. George Washington wurde hier 1789 als erster Präsident vereidigt. In den wirtschaftlich schwierigen Zeiten nach dem Krieg gründeten Wertpapierhändler am 17. Mai 1792 die New York Stock Exchange. 1797 wurde Albany anstelle von New York zur Hauptstadt des Bundesstaates New York bestimmt und ist es bis heute geblieben.
- Jahrhundert
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Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wuchs die Stadt schneller als je zuvor. 1811 beschlossen die Stadtplaner, die ganze Insel Manhattan, von der nur die Südspitze bebaut war, mit einem rasterförmigen Straßennetz zu überziehen. Die einzige Ausnahme war und ist bis heute der Broadway.
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Ein Wendepunkt in der Geschichte der Stadt war die Fertigstellung des Eriekanals 1825. Durch ihn wurde eine Verbindung zwischen New York, den Großen Seen und damit dem Mittleren Westen geschaffen. Über Nacht wurde die Stadt zum größten Warenumschlagsplatz an der amerikanischen Ostküste.
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Mitte des 19. Jahrhunderts begannen die Planungen für einen großen Stadtpark, den so genannten Central Park. Die Bauarbeiten dafür begannen 1858 und waren 1866 größtenteils abgeschlossen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nahm der Strom der Einwanderer stetig zu. Iren, Italiener, Deutsche, alle kamen in der Hoffnung auf ein besseres Leben, doch die meisten verbrachten viele Jahre in Elendsquartieren (Slums) wie Five Points und der Bowery. Konflikte entluden sich teilweise gewaltsam wie in den Draft Riots, die die Stadt in das größte Chaos ihrer Geschichte stürzten. Durch das starke Wachstum musste die Verwaltung geändert werden.
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1898 schlossen sich die fünf Stadtbezirke five boroughs - Manhattan, Brooklyn, Richmond (Staten Island), Queens und die Bronx - zu Greater New York zusammen. Die Bronx gehörte teilweise schon ab 1874 zum Stadtgebiet von New York. Brooklyn war vor dem Zusammenschluss bereits eine der größten Städte des Landes. Bis heute haben sich die einzelnen Stadtteile sowohl in der Verwaltung als auch im Selbstverständnis ihrer Bewohner eine gewisse Eigenständigkeit bewahrt. So ist beispielsweise Little Italy die Bezeichnung für einen Stadtteil, der in erster Linie von italienisch-stämmigen Amerikanern bewohnt wird.
- Jahrhundert
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In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Stadt zu einem Zentrum der Industrie und des Handels. In den “wilden Zwanzigern” geriet New York in einen Börsenrausch, der am 24. Oktober 1929, dem Schwarzen Donnerstag, ein jähes Ende fand. Die Wirtschaftskrise traf New York hart und die unfähige, korrupte Stadtregierung von Bürgermeister Jimmy Walker war total überfordert und die Stadt überschuldet.
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Die Arbeitslosenquote stieg auf über 25 Prozent. Die Menschen verloren ihre Arbeit und ihre Wohnungen. Die Wende kam durch die von Bürgermeister Fiorello LaGuardia nach seiner Wahl 1933 aufgelegten Hilfs- und Bauprogramme. Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden auch die ersten Wolkenkratzer, zum Beispiel das Woolworth Building und vor allem später Empire State Building oder das Chrysler Building, die zum Sinnbild der Stadt wurden.
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Nach dem Zweiten Weltkrieg ging es nach einer kurzen Phase des Optimismus schnell bergab. Die Mittelschicht zog in die Vororte und die Industrie wanderte ab. Wie viele andere US-Städte litt auch New York in den 1960er Jahren unter Rassenunruhen. In den 1970er Jahren nahm die Kriminalität überhand und 1975 musste die Stadt ihren Bankrott erklären. Edward I. Koch sanierte während seiner Amtszeit als Bürgermeister von New York (1978-1989) das städtische Budget. Im Wirtschaftsaufschwung der 1980er Jahre nahm die Wall Street wieder eine führende Rolle in der Finanzwelt ein. In den 1990er Jahren erzielte der populäre New Yorker Bürgermeister Rudolph Giuliani mit der sogenannten Nulltoleranzstrategie einigen Erfolg, die Kriminalitätsrate fiel drastisch, und es wurde wieder chic, in der Stadt zu leben.
- Jahrhundert
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Im Spätsommer 2001 erlebte New York seinen schwärzesten Tag, als das World Trade Center bei den Terroranschlägen am 11. September 2001 zerstört wurde. An Stelle des World Trade Centers wird der Freedom Tower - nach Vorlagen des amerikanisch-polnischen Architekten Daniel Libeskind - gebaut.
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Der Stromausfall im Jahre 2003 legte große Teile des Amerikanischen Nordens inklusive New Yorks lahm. Der Parteitag der Republikaner fand 2004 ebenfalls in New York unweit des Ground Zero im Madison Square Garden statt.