Geographie

  • Japan ist eine Inselkette, die sich entlang der Ostküste Asiens erstreckt. Die Hauptinseln sind Hokkaid? im Norden, die zentrale und größte Insel Honsh?, sowie Shikoku und Ky?sh? im Süden. Dazu kommen ca. 3.000 kleinere Inseln, die sich vor allem in der Seto-Inlandsee und als Ry?ky?-Inseln konzentrieren.

Der nördlichste Punkt Japans ist umstritten, sieht man von den im Kurilenkonflikt beanspruchten Gebieten ab ist es Kap S?yami (45° 31? 13? N, 141° 56? 27? O), das zum Gebiet der Stadt Wakkanai auf Hokkaid? gehört. Südlichster Punkt ist Okinotorishima (20° 25? 31? N, 136° 04? 11? O). Östlichster Punkt ist Minami Torishima (24° 16? 59? N, 153° 59? 11? O), Teil der Ogasawara-Inselgruppe. Westlichster Punkt ist die westliche Spitze der Insel Yonaguni (Präfektur Okinawa) (24° 26? 58? N, 122° 56? 01? O).

Über den gesamten Archipel verläuft eine Gebirgskette, die ungefähr 73 % der Landmasse Japans ausmacht. Der höchste Punkt Japans ist der Berg Fuji auf der Hauptinsel Honsh? mit 3.776 m über dem Meeresspiegel. Da nur wenig flaches Land vorhanden ist, sind alle größeren Ebenen mit Städten bedeckt. Auch viele Berghänge wurden kultiviert.

Bevölkerung

  • Die letzte Volkszählung aus dem Jahr 2004 weist eine Gesamtbevölkerung Japans von 127 Mio. Menschen aus.

Die Gesellschaft ist ethnisch und linguistisch weitgehend homogen. Es gibt jedoch eine Reihe von Minderheiten:

  • Die indigene Minderheit der Ainu auf der nördlichen Insel Hokkaid? stellt heute nur noch einige zehntausend Mitglieder.
  • Eine weitere Minderheit sind die Buraku, die ethnisch Japaner sind, deren Vorfahren aber nach shintoistischer und buddhistischer Auffassung unreine Berufe ausübten. Daher sind sie noch heute sozial ausgegrenzt.
  • Die zahlenmäßig größte Minderheit Japans sind die koreanischstämmigen Japaner mit geschätzten 650.000, die größtenteils nicht die japanische Staatsangehörigkeit besitzen. Die Annahme der japanischen Staatsbürgerschaft würde unter anderem auch das Annehmen eines japanischen Familiennamens voraussetzen, was einen Verlust der koreanischen Identität und Assimilation bedeuten würde und daher von einigen Koreanern abgelehnt wird.

Klima

  • Japan liegt überwiegend in der gemäßigten Klimazone. Aufgrund der Länge der Inselkette ist das Klima jedoch sehr unterschiedlich ausgeprägt. Auf der nördlichen Insel Hokkaid? gibt es sehr kalte Winter, während der äußerste Süden schon in einer subtropischen Zone liegt. Dazu kommt der Einfluss von Winden - im Winter vom asiatischen Kontinent zum Meer, und im Sommer vom Meer zum Kontinent.

Im Süden fällt im späten Juni und frühen Juli ein Großteil des Jahresniederschlages als monsunartige Regenfront (jap. ???? baiu zensen).

Japan kann wegen seiner breit gefächerten geographischen Verhältnisse in sechs Hauptklimaregionen eingeteilt werden:

Hokkaido: nicht sonderlich starke Niederschläge, aber während den langen kalten Wintern größere Schneeverwehungen Japanisches Meer: Der Nordwestwind im Winter bringt starken Schneefall. Im Sommer ist diese Region kühler als die pazifische Region, jedoch gibt es hier öfter Föhn. Zentrales Hochland (Ch?o-kochi): starke Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter sowie Tag und Nacht, geringe Niederschläge Seto-Inlandsee: Die Berge der Region Ch?goku und Shikoku halten den Wind auf und führen zu einem ganzjährig milden Klima. Pazifikregion: kalte Winter mit geringem Schneefall und heiße trockene Sommer Nansei-shoto (Ry?ky?-Inseln): Subtropisches Klima mit warmen Wintern und heißen Sommern. Starke Niederschläge vor allem während der Regenzeit, regelmäßig auftretende Taifune.

Wirtschaft

  • Japan ist eine gelenkte Volkswirtschaft, die in den letzten Jahren zunehmend dereguliert und privatisiert wurde.

Der Export im Jahr 2003 betrug 363 Milliarden Euro. Damit liegt Japan auf Platz 3 der exportstärksten Länder hinter Deutschland auf Platz 1 und den USA auf Platz 2.

Eine gute Zusammenarbeit zwischen Staat und Industrie, eine starke “Arbeitermentalität”, die Beherrschung von Hightech, ein großes Augenmerk des Staates auf Ausbildung und ein vergleichsweise geringes Verteidigungsbudget (1 % des Bruttoinlandproduktes) haben Japan geholfen, binnen kurzer Zeit hinter den USA und der EU die drittgrößte Wirtschaftsmacht der Welt zu werden. Spektakulär: über drei Jahrzehnte hinweg hatte Japan nur Wirtschaftswachstum zu verzeichnen: ein Durchschnitt von 10 % in den 1960ern, durchschnittlich 5 % in den 1970ern, und 4 % Wirtschaftswachstum in den 1980ern. Erst in den 1990ern wurde das Wirtschaftswachstum durch die Spätfolgen von Fehlinvestitionen während der späten 1980er stark gebremst. Staatliche Versuche zur Wiederbelebung des Wirtschaftswachstums haben zu kleinen Erfolgen geführt und wurden später während der Jahre 2000 und 2001 durch eine Verlangsamung der amerikanischen und asiatischen Märkte gehemmt.

Das Regierungskabinett um Junichiro Koizumi hat Gesetze zur globalen Privatisierung erlassen (teilweise vergeblich) und mit der Erlassung von Gesetzen zur Kontrolle von ausländischen Investoren versucht, die noch schwächelnde japanische Wirtschaft anzuregen. Obwohl bereits einige dieser Gesetze erlassen wurden, hat die Wirtschaft noch nicht reagiert, und die alternde japanische Bevölkerung soll nun die japanische Wirtschaft ankurbeln.

Ein derzeit großes Problem Japans ist die Arbeitslosigkeit. Experten der japanischen Wirtschaft geben sie mit vier Millionen an, während die Dunkelziffer bei rund 10 Millionen Arbeitslosen liegen soll. Grund der latenten Arbeitslosigkeit sind der Unkündbarkeitsstatus vieler nicht mehr benötigter Angestellter sowie der für eine freie Marktwirtschaft sehr starke Eingriff des Staates in die Wirtschaft, der unter anderem ABM-Stellen beinhaltet.

Geschichte

J?mon-Periode

  • In der Zeit von 10.000 v. Chr. bis etwa 300 v. Chr. wanderten Menschen (vermutlich) aus Zentralasien, Sibirien und dem südpazifischen Raum in das Gebiet des heutigen Japan ein.

Yayoi-Periode

  • Erste bestätigte Kontakte mit dem chinesischen Reich gab es von etwa 300 v. Chr. bis etwa 300 n. Chr.

Kofun-Periode

  • Große Schlüsselgräberanlagen stammen aus der Kofun-Periode von etwa 300 bis 710 n. Chr. Es gab einen engen politischen Kontakt mit dem Nachbarland Korea und Einwanderung von Korea nach Japan.

Nara-Epoche (710 – 784)

  • In der Nara-Periode wurde der Buddhismus stark gefördert. Die Staatsform lehnte sich an das chinesische Vorbild an. Übernahme der Chinesischen Schrift.

Heian-Epoche (794 – 1185)

  • Aufschwung der höfischen Kultur in Heian-ky? (Kyoto), vor allem Dichtkunst und Literatur. Die Macht des Kaisers wurde allmählich geschwächt und Kriegerfamilien etablierten sich. Zum Ende der Heian-Periode begründete die Minamoto-Familie das erste Sh?gunat.

Kamakura-Epoche (1192 – 1333)

  • Während der Kamakura-Periode unternahm Kublai Khan zwei Invasionsversuche. Er wurde jedoch von später als göttlich interpretierten Taifunen (?? Kamikaze, Götterwind) abgewehrt.

Muromachi-Epoche (1338 – 1573)

  • Die mächtigen unabhängigen Daimy? unterhielten ihre eigenen Armeen. Das Shogunat verlor die Kontrolle, und die „Zeit der streitenden Reiche“ (???? sengoku jidai) begann.

Sengoku-Epoche (1477 – 1603)

  • Die drei Reichseiniger (Oda Nobunaga, Toyotomi Hideyoshi, Tokugawa Ieyasu) beendeten in der Azuchi-Momoyama-Epoche (1568 bis 1603) den über 100-jährigen Bürgerkrieg.

Edo-Ära (1603 – 1867)

  • In der Edo-Periode schottete sich Japan vom Rest der Welt ab. Die Tokugawa-Familie behielt für über 250 Jahre die Kontrolle über die anderen Daimy?. 1854 segelte US-Admiral Matthew Perry mit seiner Flotte von vier Kriegsschiffen unbehelligt in den Hafen von T?ky?, um einen Brief des US-Präsidenten Millard Fillmore zu übergeben, in dem dieser die Tokugawa-Regierung zum offenen Handel mit den USA auffordert. Die Leichtigkeit, mit der Perry in den Hafen einlaufen konnte, offenbarte die Schwäche des Tokugawa-Regimes. Dies führte zu einem Aufstand regionaler Herrscher und mündete letztlich in eine Wiedereinsetzung des Kaisers, der allerdings wenig reale politische Macht erhielt.

Meiji-Ära (1868 – 1912)

  • Die Reform des Kaiserhauses unter dem Meiji-Tenn? ab 1868 (Meiji-Restauration und Moderne) beendete die Zeit des Kriegeradels und läutete die Moderne ein. Das Land erhielt eine moderne Verfassung und ein Parlament, so dass Japan eine konstitutionelle Monarchie wurde.

Taish?-Ära (1912 – 1926)

  • Im Ersten Weltkrieg (1914 bis 1918) stand Japan auf Seiten der Alliierten. Die Taish?-Ära war durch kulturelle Dynamik und wirtschaftlichen Aufschwung gekennzeichnet. Es war auch eine Zeit der demokratischen Experimente mit einem parlamentarischen System. Letztendlichst scheiterte die Demokratie durch Instabilität (ähnlich wie in Deutschland während der Weimarer Republik). Das Militär übernahm die effektive Kontrolle und läutete die Sh?wa-Ära ein.

Sh?wa-Ära Teil 1 (1926 – 1945)

  • 1931 Besetzte Japan den Nordosten Chinas und gründete 1932 den abhängigen Staat Mandschuko (Mandschurei). 1937 attackierte Japan China und begann damit den Zweiten Weltkrieg in Asien. Japan vertreibt die europäischen Kolonialmächte aus den südostasiatischen Ländern, um sein eigenes Kolonialreich aufzubauen. Im Dezember 1941 griffen japanische Truppen den US-Stützpunkt Pearl Harbor im Pazifik an und forderte so die USA heraus. Damit weitete sich der Zweite Weltkrieg auf den Pazifischen Ozean aus. Nicht nur in China, sondern auch in den anderen japanisch besetzten Gebieten Südostasiens geschahen Kriegsverbrechen. 1945 näherten sich die alliierten Truppen den japanischen Inseln, doch besonders auf den kleineren Inseln tobten noch heftige Kämpfe. Der Kaiser , sowie der Premierminister und seine Anhänger wollten Friedensverhandlungen aufnehmen, doch der Militaristische Clan hatte mehr Macht, vorallem über die Armee, was zu einer Weiterführung des Krieges führte. Am 6. August 1945 warfen die US-Amerikaner eine Atombombe über der Stadt Hiroshima und am 9. August eine weitere über Nagasaki ab. Unter dem Eindruck der Atombombenabwürfe kapitulierte Japan am 15.August 1945 bedingungslos, der Kaiser verlas um 12.00 Uhr mittags die Kapitulation, welche über Radio übertragen wurde. Noch heutzutage leiden viele Menschen und ihre Nachkommen unter den Folgen der Strahlenkrankheit (s. Hibakusha).

Sh?wa-Ära Teil 2 (1945 – 1989)

  • Nach der Kapitulation beginnt der Wiederaufbau, zuerst unter General McArthur, dann in Eigenregie. Vom ehemaligen Kriegsgegner USA wird Japan als Vorposten gegen den Kommunismus in das westliche Bündnissystem integriert. Eine rasante wirtschaftliche Entwicklung setzt ein, in der Japanische Firmen Schritt für Schritt Marktanteile in allen wichtigen Schlüsselindustrien erobern. Japan erweist sich als stabile, friedliche Demokratie.

Heisei-Ära (1989 – heute)

  • Faule Bankenkredite und überbewertete Immobilien lassen Anfang der 90er die Bubble Economy platzen, und Japan rutscht in eine Phase von Deflation und hoher Staatsverschuldung, die wirtschaftliche Stagnation auf hohem Niveau bedeutet. Langsam werden Unternehmen und Banken saniert, der versprochene neue Boom bleibt bis jetzt jedoch aus.

Religion

  • In Japan haben immer mehrere religiöse Glaubensformen nebeneinander bestanden. Die wichtigsten sind der Shint?, der sich von der japanischen Urreligion herleitet, und der Buddhismus, der Japan im 5. oder 6. Jh. erreichte. Die Besonderheit des japanischen Buddhismus liegt darin, das er in viele verschiedenen Sekten (Schulen) gegliedert ist. In Japan gibt es mit dem Zen-Buddhismus die strengste Form dieser Religion, aber mit dem Nichiren-Buddhismus auch die undogmatischste. Laut dem Sektengründer Nichiren muss man nur einmal im Leben das sogenannte Lotus-Mantra aufsagen, um vollständig erlöst zu werden. Daneben gab es chinesische Einflüsse durch Taoismus und Konfuzianismus, die von Shint? und Buddhismus aufgenommen und integriert wurden. Heute gehören die meisten Japaner (über 80%) beiden Hauptreligionen an, daher kann man die religiöse Grundeinstellung in Japan als synkretisch bezeichnen. Das Christentum (etwa 3% der Bev.) spielt in der Geschichte Japans nur eine untergeordnete Rolle. Seit dem 2. Weltkrieg herrscht eine besonders große religiöse Toleranz in Japan: Um die 180.000 Religionsgemeinschaften werden als staatlich anerkannt angegeben.