Geographie

  • Fidschi ist eine isolierte Inselgruppe im Südwestpazifik und liegt etwa 2.100 Kilometer nördlich von Auckland, Neuseeland.Von Deutschland aus beträgt die Flugzeit auf die Fidschis ca. ??? Stunden. Die Küstenlänge beträgt insgesamt 1.129 Kilometer. Der Archipel besteht aus 844 Inseln mit einer Gesamtfläche von 18.270 Quadratkilometern, von denen 106 bewohnt sind.

Die Hauptinseln Viti Levu (10.429 Quadratkilometer) und Vanua Levu (5.516 Quadratkilometer) umfassen fast neun Zehntel der Landesfläche und sind wie die meisten der Fidschiinseln vulkanischen Ursprungs, die kleineren entstanden aus Korallenriffen. Auf den beiden großen Inseln liegen zerklüftete Gebirgsketten, die sich über schmalen Küstenebenen und vorgelagerten Korallenriffen erheben. Der höchste Berg ist mit 1.324 Meter der Mount Victoria oder Tomanivi auf Viti Levu.

Es herrscht tropisch-heißfeuchtes Klima mit Temperaturen von 16 bis 32 Grad Celsius. In der Regenzeit von November bis April suchen verheerende Wirbelstürme die Inseln heim. Die Passatwinde bringen der dicht bewaldeten Südostküste starke Regenfälle. Die westlichen Hänge mit lichtem Baumbestand und Grasland sind wesentlich trockener. Über zwei Drittel der Landesfläche von Fidschi sind bewaldet und nur ein geringer Anteil ist Weideland.

Die größten Städte sind (Stand 1. Januar 2005): Suva 199.455 Einwohner, Nadi 53.783 Einwohner, Lautoka 49.331 Einwohner, Labasa 33.397 Einwohner und Nausori 32.786 Einwohner.

Bevölkerung

  • Die Bevölkerung des Landes besteht zu etwa gleichen Teilen aus Angehörigen der ursprünglichen melanesischen Bevölkerung und Indern. Seit dem Jahre 1987 haben viele Inder Fidschi verlassen. Circa 53 Prozent der Einwohner sind Christen, etwa 38 Prozent Hindus und ungefähr acht Prozent Muslime. Daneben gibt es Minderheiten, unter anderem von Sikhs.

Die Amtssprachen sind Englisch und Fidschi, das zu den austronesischen Sprachen zählt. Die indischstämmige Bevölkerung spricht Fidschi Bat (auch Fiji Talk), eine Variante des Hindustani. Rund 40 Prozent der Bevölkerung des Landes ist unter 14 Jahre alt.

Gegen eine symbolische Gebühr werden alle Bewohner des Landes medizinisch behandelt. Tropenkrankheiten kommen nicht vor, etwa 0,07 Prozent der Erwachsenen haben Aids. In Fidschi leben 290 Ärzte. 59.090.400 US-Dollar gibt der Staat jährlich für die Gesundheit der Bevölkerung aus. Ein Fidschianer nimmt täglich circa 2.890 kcal auf.

Klima

  • Wie fast überall im Südpazifik herrscht auf den Fiji-Inseln ein ideales tropisches Klima. Die Passatwinde sorgen beinahe ganzjährig für eine kühlende Brise. Die Regenzeit, mit kurzen aber heftigen Schauern, dauert in der Regel von Ende November bis April. Die Gefahr von Zyklonen und Hurrikanen ist dann am größten. Während dieser Zeit erreichen die Temperaturen ein Maximum von 30’C und sorgen für ein heißes und schwüles Klima. Als beste Reisezeit eignet sich die Trockenperiode von Mai bis Oktober, die Temperaturen schwanken in der Zeit zwischen 20’C und 26’C.

Wirtschaft

  • Zu den bedeutendsten Anbauprodukten gehören unter anderem Zuckerrohr, Ingwer, Kokosnüsse, Reis, Kakao, Kaffee, Taro, Ananas und Tabak. Die Grundlage der Industrie des Landes ist die Weiterverarbeitung von Erzeugnissen aus der Landwirtschaft, der Forstwirtschaft und der Fischerei. Fidschi verfügt über große Goldvorkommen, im Jahre 2000 belief sich die Jahresproduktion auf 3.675 Kilogramm. Die wichtigsten Exportgüter sind Zucker, Fisch, Textilien, Holz und Kokosnussöl.

Die wirtschaftliche Bedeutung des Fremdenverkehrs ist gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 1,50 Milliarden US-Dollar (2000). Der Dienstleistungssektor hat daran einen Anteil von 53 Prozent, die Industrie von 29 Prozent und die Landwirtschaft von 18 Prozent. Daraus ergibt sich ein BIP pro Einwohner von 1.840 US-Dollar.

Die Währung in Fidschi ist der Fidschi-Dollar. Nach dem Putsch im Jahre 2000 sank die Wirtschaftsleistung um 12,5 Prozent. Viele indo-fidschianische Fachleute wandern wegen der gesellschaftlichen Probleme im Land ab. Die Arbeitslosigkeit liegt gegenwärtig bei etwa fünf Prozent. 82 Prozent des Energiebedarfs von Fidschii werden zur Zeit aus Wasserkraft gewonnen.

Geschichte

  • Der Archipel ist seit mehr als 3.000 Jahren von Melanesiern bewohnt, die vermutlich von Südostasien aus einwanderten. Die Ureinwohner lebten von Bodenbau (Knollenanbau), Schweinehaltung und Fischfang unter urgesellschaftlichen Bedingungen. Sie nahmen durch Kontakte mit anderen Inselbevölkerungen viele Elemente polynesischer Kultur an. Im Zuge der Auflösung der frühgesellschaftlichen Strukturen bildeten sich gentilaristokratische Häuptlingsdynastien heraus. Am 6. Februar 1643 wurde Fidschi von Abel Tasman gesichtet, 1774 von James Cook besucht und 1827 von Jules Dumont d’Urville erforscht. Nach gelegentlichen Besuchen von Sandelholzfällern zwischen 1801 und 1813 siedelten sich europäische Pflanzer an, die ab etwa 1860 Baumwolle anbauten. 1835 nahmen Vertreter britischer Missionsgesellschaften ihre Tätigkeit auf. Sie bereiteten durch Beeinflussung von Oberhäuptling Seru Epenisa Cakobau die koloniale Annexion vor.

1871 wurde eine Scheinverfassung nach britischem Muster erlassen und am 10. Oktober 1874 Fidschi zur Kronkolonie erklärt. Australische und britische Firmen konzentrierten sich in der Folge auf den Zuckerrohranbau. Sie holten am 14. Mai 1879 die ersten indischen Arbeitskräfte - bis 1916 insgesamt 61.000 - ins Land, deren Nachkommen zwischen 1946 und 1997 die Bevölkerungsmehrheit bildeten. 1881 wurde die Insel Rotuma an die Kronkolonie angeschlossen. Im 2. Weltkrieg war Fidschi eine bedeutende Versorgungsstation der Alliierten; es wurden zahlreiche Luftwaffen- und Marinestützpunkte errichtet. 1960 kam es zu einem landesweiten Streik der Zuckerrohrpflanzer. Nach innerer Autonomie 1966 errang Fidschi am 10. Oktober 1970 seine Unabhängigkeit im Rahmen des Commonwealth of Nations und wurde Mitglied der UN. Erster Premierminister des Landes wurde Ratu Sir Kamisese Mara.

1987 gewannen indische Parteien die Wahlen; durch zwei aufeinanderfolgende Militärputsche am 14. Mai und 25. September des Jahres unter der Führung von Sitiveni Rabuka wurde jedoch die Vorherrschaft der Melanesier wiederhergestellt, die auch die Verfassung von 1990 festschrieb. Die politischen Unruhen (Streiks, politische Wirren), Missernten und sinkende Weltmarktpreise für Zucker führten zu einem Niedergang der Wirtschaft und einem bis heute anhaltenden Massenexodus der von den Melanesiern politisch unterdrückten aber ökonomisch dominierenden indischstämmigen Bevölkerung des Landes. Im Oktober 1987 wurde Fidschi aus dem Commonwealth ausgeschlossen. 1994 wurde Ratu Sir Kamisese Mara Staatspräsident. Die Stammeshäuptlinge des Landes sprachen sich im Juli 1998 gegen Bestrebungen aus, die Republik wieder in eine konstitutionelle Monarchie umzuwandeln. Noch im gleichen Jahr wurde eine demokratische Verfassung verabschiedet und Fidschi wieder in das Commonwealth aufgenommen.

Im Mai 1999 wurde Mahendra Chaudhry, der Vorsitzende der Fiji Labour Party (FLP), nach dem Wahlsieg seiner Partei neuer Premierminister des Landes. Als wichtigstes innenpolitisches Ziel formulierte der erste indischstämmige Regierungschef die Beendigung der Spannungen zwischen den einzelnen ethnischen Gruppen. Chaudry und das gesamte Kabinett wurden am 19. Mai 2000 von Putschisten unter Führung des Geschäftsmannes George Speight und mit der Unterstützung konservativer Kräfte als Geiseln genommen. Frank Bainimarana, Chef der Streitkräfte, erklärte nach dem Staatsstreich Präsident Ratu Sir Kamisese Mara für abgesetzt und sich selbst zum neuen Herrscher des Inselstaates. Das Einschreiten des Militärs beendete zwar den Putsch, bedeutete aber zugleich auch das vorläufige Ende der kurzen Phase politischer Entfaltung und Gleichberechtigung der Indo-Fidschianer.

Nach der Freilassung der Geiseln wählte der Große Rat der Stammeshäuptlinge am 13. Juli 2000 Ratu Josefa Iloilo zum neuen Oberhaupt des Staates. Dem Kabinett des neuen Regierungschefs Laisenia Qarase gehörte den Forderungen der Putschisten zufolge nur ein indischstämmiger Minister an. Am 10. September 2001 wurde Qarase nach dem Wahlsieg seiner wenige Monate zuvor gegründeten Fijian People’s Party (SDL) - sie vertritt die Interessen der indigenen Bevölkerung - von Staatspräsident Iloilo zum Premierminister ernannt. Qarase weigerte sich, gemäß der verfassungsmäßigen Sitte die größte Oppositionspartei - Chaudhrys multiethnische Labor Party - an der Kabinettszusammensetzung zu beteiligen. Die Regierungsbildung gestaltete sich problematisch und vertiefte die ethnischen Spannungen im Land. Für neue Aufregung sorgte im Frühsommer 2005 die Ankündigung des Regierungschefs, eine Amnestieregelung auf den Weg zu bringen, die den Putschisten des Jahres 2000, allen voran Anführer George Speight, die vorfristige Freiheit ermöglicht hätte. Nach starken Protesten gegen das Vorhaben sagte Qarase eine Überarbeitung des Gesetzentwurfes zu.